Kanye West empört mit Sklaverei-Aussage
Als er kürzlich Donald Trump in den Himmel lobte, musste sogar seine Frau einschreiten. Doch die wird Kanye West aus dieser Nummer nicht retten können: Der Rapper schockierte mit einer Aussage zur Sklaverei, die fassungslos macht.
Dass er ein großer Trump-Sympathisant ist, versteckt Kanye West nicht. Im Gegenteil: Er kritisiert Barack Obama öffentlich für seine Arbeit und bezeichnet den aktuellen US-Präsidenten auf Twitter als “Bruder“. Das führte sogar dazu, dass seine Frau Kim Kardashian anrief und ihn bat, klarzustellen, dass er nicht mit allem einverstanden ist, was Trump macht.
Gebracht hat es allerdings nicht viel. Nach seinen Trump-Lobeshymnen im Netz haben Superstars wie Justin Bieber, Kendrick Lamar und Rihanna ihre Konsequenzen gezogen und sich von Kanye West distanziert: Sie entfolgten den Rapper auf Twitter. Nach seinem aktuellsten Interview mit dem US-Portal “TMZ“ dürften das noch viel mehr Leute tun. Denn mit einer kontroversen Aussage löste der Mega-Star erneut eine Welle der Entrüstung aus.
“Wenn man hört, dass es 400 Jahre lang Sklaverei gibt, 400 Jahre, dann klingt das für mich nach eigener Wahl“, erklärte er und unterstellte den versklavten Afroamerikanern Selbstverschuldung.
#KanyeWest just said 400 years of slavery was choice.
I don’t know whether to cancel Kanye or pray for Kanye. #KanyeGoToTherapy pic.twitter.com/XCbyVmc9BH— Elizabeth Ita (@IAmElizabethIta) 1. Mai 2018
Die Reaktionen auf Twitter ließen nicht lange auf sich warten:
My ancestors were killed, beaten, raped, hung, molested, gunned down, abused, sold, separated from their families, stripped of their rights, reduced to 3/5ths of a person, treated like they were nothing, and you have the AUDACITY. TO SAY. THAT. SLAVERY. WAS. A. CHOICE? @kanyewest
— ig: @kimberlynicoledouglas (@kimberlynic0le_) 2. Mai 2018
“Meine Vorfahren wurden getötet, geschlagen, vergewaltigt, erhängt, belästigt, erschossen, misshandelt, verkauft, von ihren Familien getrennt, ihrer Rechte beraubt, als Menschen zweiter Klasse behandelt und du hast die Dreistigkeit zu behaupten, Sklaverei wäre eine Wahl?“, fragte eine Userin entsetzt.
Narcissism and greed can corrupt a person’s soul.
It can cause a person like Kanye West to turn his back on his own people and accuse them of choosing slavery.
It can cause a person like Donald Trump to turn his back on his own country and conspire with a hostile foreign gov’t.
— Ryan Knight (@ProudResister) 2. Mai 2018
“Narzissmus und Habgier kann die Seele eines Menschen rauben. Es kann dazu führen, dass Menschen wie Kanye West ihren eigenen Leuten den Rücken zukehren und sie beschuldigen, die Sklaverei gewählt zu haben“, schrieb ein Nutzer empört.
Kanye West called American slavery a “choice”.. Some will say he’s a free thinker, I say he lost his damn mind
— Garvey (@iAmKingducer) 2. Mai 2018
Ein User weiß genau, was mit Kanye West passiert und schimpfte: “Einige werden behaupten, er habe seine freie Meinung, ich sage: Er hat seinen verdammten Verstand verloren.“
Kanye West was right about one thing, slavery was a choice…for white people. An evil, abhorrent choice.
Obviously America hasn’t learned very much since then by electing a professed racist who calls black sports players sons of bitches & Nazis fine people.#IfSlaveryWasAChoice— dylan (@dylanmsmitty) 2. Mai 2018
“Kanye West hatte in einem Punkt recht“, erklärte ein weiterer User. “Sklaverei war eine Wahl … für weiße Menschen.“
But hey @kanyewest slavery is a choice right? pic.twitter.com/NQJl3ouaDg
— Qasim Rashid, Esq. (@MuslimIQ) 2. Mai 2018
Der muslimische Rechtsaktivist Qasim Rashid postete ein Video, das zeigt, was passierte, wenn man sich zur damaligen Zeit der Sklaverei weigerte, das zu tun, was Weiße forderten: Man musste mit seinem Leben bezahlen. “Aber hey, Sklaverei ist ja eine Wahl, richtig?“, twitterte er.
Man @VanLathan thank you for saying what you said to Kanye. pic.twitter.com/IxYvA7FYVJ
— Matthew A. Cherry (@MatthewACherry) 1. Mai 2018
Auch im Studio von “tmz“ meldete sich ein Mitarbeiter zu Wort und stutze Kanye West zurecht: “Ich habe das Gefühl, dass du aufgehört hast, klar zu denken. Du darfst glauben, was du magst. Aber alles, was du hier gerade gesagt hast, hat in der echten Welt böse Konsequenzen.“ Und weiter: “Ich bin enttäuscht, ich bin entsetzt, und, Bruder, ich bin unglaublich verletzt durch die Tatsache, dass du dich zu etwas so Surrealem entwickelt hast.“
the reason why I brought up the 400 years point is because we can’t be mentally imprisoned for another 400 years. We need free thought now. Even the statement was an example of free thought It was just an idea
— KANYE WEST (@kanyewest) 1. Mai 2018
Auf Twitter ruderte Kanye West nach der Ausstrahlung des Interviews zurück und behauptete, seine Aussage sei ein “Beispiel für freien Willen“. Es habe sich lediglich um eine “einfache Idee“ gehandelt.
I freed a thousand slaves I could have freed a thousand more if only they knew they were slaves. – Harriet Tubman
— KANYE WEST (@kanyewest) 2. Mai 2018
Kurze Zeit später twitterte er ein Zitat der bekanntesten afroamerikanischen Fluchthelferin Harriet Tubman, die dutzenden Sklaven zur Freiheit verhalf. Dieses lautet: “Ich habe Tausende Sklaven befreit. Wenn ich mehr Sklaven hätte überzeugen können, dass sie Sklaven waren, hätte ich noch tausend mehr befreien können.“
Dass Kanye West während des Interviews ebenfalls zugab, er habe sich 2016 Fett absaugen lassen und sei nach dem Eingriff süchtig nach Schmerzmitteln geworden, was wiederum zu einem Nervenzusammenbruch und einer Tourabsage führte, geriet nach seiner kontroversen Aussage völlig in den Hintergrund.
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