Kanzler im Interview - Scholz fordert „mehr Abschiebungen“ - und kritisiert die Medien, weil eine Frage fehlt

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)<span class="copyright">Foto: dpa/Christophe Gateau</span>
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD)Foto: dpa/Christophe Gateau

Olaf Scholz kritisiert im Interview die deutsche Medienlandschaft, weil eine Frage zur Unterstützung für die Ukraine in Interviews lange nicht gestellt wurde. Zudem fordert der Bundeskanzler beim Thema Migration „mehr Abschiebungen“.

Bundeskanzler Olaf Scholz kritisiert im Interview mit den Titeln der SV Gruppe (Nordkurier, Schwäbische Zeitung) die Medien. „Auf Bürgerdialogen in Ost und West wird mir fast immer die Frage gestellt, ob die Unterstützung für die Ukraine in diesem Maße eigentlich richtig ist.“ Jetzt räche sich, „dass diese Frage lange Zeit nie in Interviews gestellt worden ist, und sie auch in den Zeitungen, im Fernsehen und im Radio kaum eine Rolle spielte“. Scholz weiter: „Die Debatte bekam dadurch eine Schlagseite: Es fehlte in der veröffentlichten Diskussion eine Sichtweise, die in der öffentlichen Diskussion längst eine Rolle spielte.“

Scholz nennt „das Schlimmste, was unserer Demokratie passieren kann“

Scholz sagte weiter, es sei eine wichtige Aufgabe, „dass Politik und Medien nicht als eine Einheit wahrgenommen werden“. Scholz: „Das Schlimmste, was unserer Demokratie passieren kann, ist, wenn Medien und Politik als eine Soße wahrgenommen werden.“

Zum Thema Migrationspolitik sagte Scholz: „Wer kein Anrecht hat, bei uns zu bleiben, muss das Land verlassen. Dafür braucht es mehr Abschiebungen.“ Der Bundeskanzler bekräftigte: „Die Zahl der Rückführungen steigt – in diesem Jahr um 20 Prozent, da müssen wir aber noch besser werden.“