Karl Lauterbach empfiehlt: Feiern während Pandemie nur noch mit 50 Leuten

Er gilt in den Diskussionen um das Für und Wider der Corona-Einschränkungen als stetiger Mahner. Nach zuletzt wieder steigenden Infektionszahlen fordert SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach im WDR-Interview ein größeres Augenmerk auf Feiern - auch im Freien.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach gilt in der Diskussion um den Umgang mit Corona als mahnende Stimme der Vorsicht. Dieser Rolle bleibt der 57-Jährige auch weiterhin treu - schließlich steigt die Zahl der Infizierten weltweit und hierzulande wieder deutlich an. Nach Ansicht Lauterbachs sei es an der Zeit, Beschränkungen dementsprechend anzupassen. Dies machte der Politiker am Montag im WDR-Interview deutlich. Dabei hat Lauterbach insbesondere Feste als Stellschrauben ausgemacht. "Ich würde die Zahl derjenigen, die teilnehmen können, reduzieren - von derzeit bis zu 150 wieder auf 50, weil derzeit die Infektionszahlen wieder zunehmen", erklärte der Mediziner. "Das können wir uns nicht lange leisten."

Auch spontane Feiern im Freien sind nach Ansicht des Gesundheitsexperten ohne Maske zu gefährlich. "Noch wichtiger wäre, dass wir die spontanen Feiern in den Griff bekommen, die sich einfach auf den Plätzen abspielen, weil sonst sogar bei diesen spontanen Außenfeiern die Aerosol-Übertragung sehr gefährlich wäre", mahnt Lauterbach.

Im Freien angesteckt: Party-Besucherin warnt ihre Mitmenschen

Zur Ansteckungsgefahr in geschlossenen Räumen erklärte der SPD-Politiker: "Ich glaube, dass wir uns vergegenwärtigen müssen, dass das Risiko, sich zu infizieren, in Innenräumen 20-mal so hoch ist wie draußen. Wenn es wieder mehr positive Fälle gibt, werden wir wieder mehr Übertragungen bei den Feiern sehen." Werden Partys und Feste in Zukunft also gefährlicher? "Bisher waren Feiern relativ harmlos, weil kaum jemand infiziert war. Dann kann man sich auch nicht anstecken. Das ändert sich aber."

"Noch eineinhalb Jahre Einschränkungen"

Karl Lauterbachs Blick in die Zukunft ist optimistisch und pessimistisch zugleich. Einerseits ist für ihn ein Ende der Corona-Einschränkungen zwar in Sicht, aber noch weit in der Zukunft. "Wir werden insgesamt bis zur Impfung, also bis das richtig abgeschlossen ist, noch eineinhalb Jahre mit Einschränkungen leben müssen", lautet die Einschätzung des 57-Jährigen.

Ausschnitte aus dem Interview sendete der WDR in seinen Sendungen "WDR aktuell" sowie "Aktuelle Stunde". Außerdem sind sie auf Social Media und online abrufbar.

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