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Karl Lauterbach fordert schnelle Boosterimpfungen für Ältere

Karl Lauterbach sieht die anstehenden Weihnachtsfeiern in Unternehmen skeptisch. Gleichzeitig warnt er vor überlasteten Krankenhäusern, sie könnten „nichts Gutes“ für das gesellige Beisammensein in der Vorweihnachtszeit bedeuten.

Karl Lauterbach fordert schnelle Auffrischungsimpfungen für Ältere
SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach fordert zügige Boosterimpfungen für Ältere. Sonst sieht er die gemeinsame Weihnachtszeit in Gefahr. Foto: Reuters / Stefanie Loos

Die Entwicklungen der vergangen Tage und Woche zeigen, wie stark die Coronavirus-Pandemie saisonal beeinflusst wird: Fallen die Temperaturen, wird das gesellschaftliche Leben nach drinnen verlegt, in geschlossene Räume. Dort sind Infektionen, das ist mittlerweile hinlänglich bekannt, weitaus wahrscheinlicher als an der frischen Luft.

Karl Lauterbach warnt

Das belegen aktuelle Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI): Auch wenn die 7-Tages-Inzidenz leicht gesunken ist, liegt sie bei 146,6. Gemeldet wurden am Mittwoch außerdem 121.912 Infektionen in der vergangenen Woche und 668 Verstorbene im gleichen Zeitraum.

In dieser Phase der Pandemie ist sind allerdings andere Parameter entscheidend für eine mögliche Verschärfung der Corona Beschränkungen: die Intensivbettenbelegung. Die ist seit Ende Juli fast kontinuierlich gestiegen. Zuletzt lag die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patient*innen pro 100.000 Einwohner*innen bei 3,62 (Vortag: 3,29) innerhalb von sieben Tagen.

Besorgt geäußert hat sich deshalb nun SPD-Politiker Karl Lauterbach. Er sagte in einem Interview mit der Rheinischen Post: „Obwohl bereits viele Menschen geimpft sind, kann es immer noch zu einer Überlastung der Krankenhäuser kommen. Erste Intensivstationen sind bereits am Limit.“ Das bedeute für das gesellige Beisammensein in der Vorweihnachtszeit nichts Gutes.

Ginge es nach Lauterbach, sollten Restaurants, Kinos und andere Einrichtungen ab sofort strenge 2G-Vorschriften durchsetzen. Was bedeuten würde, dass nur noch Geimpfte und Genesene Zugang erhalten würden.

Gleichzeitig fordert der Gesundheitspolitiker die Bundesländer dazu auf, schnell Boosterimpfungen für Ältere zu ermöglichen. „Nur dann wären Menschenansammlungen bei Weihnachtsfeiern mit vielen Mitarbeitern vertretbar“, wird Lauterbach weiter zitiert.

Boosterimpfung für Ältere

Ähnlich äußerte sich jüngst auch Susanne Johna, Vorsitzende des Marburger Bunds. Das ist die größte Interessenvertretung angestellter und beamteter Ärzt*innen in Deutschland. Johna sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung: „Wir müssen bei den Boosterimpfungen mehr aufs Tempo drücken. Die Gesundheitsministerien der Länder sollten jetzt alle Menschen ab 70 per Brief gezielt über die Möglichkeit zur Auffrischungsimpfung informieren.“ Denn viele Betroffene wüssten gar nicht, dass sie eine dritte Impfung bräuchten, um weiterhin vor schweren Covid-Verlaufen geschützt zu sein.

VIDEO: Karl Lauterbach: Corona-Auffrischungsimpfungen "unbedingt nötig"