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Karliczek: Impfstoff für viele erst Mitte nächsten Jahres

Ein Curevac-Mitarbeiter führt bei einem Pressetermin Arbeitsabläufe im Labor vor (Bild: Reuters/Andreas Gebert)
Ein Curevac-Mitarbeiter führt bei einem Pressetermin Arbeitsabläufe im Labor vor (Bild: Reuters/Andreas Gebert)

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) geht weiterhin davon aus, dass es erst im kommenden Jahr einen Corona-Impfstoff für große Teile der Bevölkerung geben wird.

Absolute Priorität habe die Sicherheit. Ein Impfstoff könne nur zur Anwendung kommen, wenn der Nutzen höher sei als die Risiken, sagte sie am Dienstag in Berlin. “Von dieser Linie werden wir in Deutschland und Europa nicht abweichen.” Nach wie vor müsse man sich darauf einstellen, dass es erst Mitte nächsten Jahres einen Impfstoff für breite Teile der Bevölkerung geben werde.

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Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) betonte erneut, dass keine Impfpflicht gegen das Coronavirus eingeführt werden soll. “Es wird zu einer freiwilligen Impfung kommen”, sagte Spahn. Um eine Herdenimmunität zu erreichen, müssten sich in Deutschland demnach 55 bis 65 Prozent der Bürger impfen lassen. “Wir sind sehr, sehr zuversichtlich, dass wir das Ziel einer ausreichend hohen Impfquote freiwillig erreichen.”

Förderprogramm für deutsche Impfstoff-Entwickler

Neben dem Tübinger Biotechunternehmen Curevac soll die Mainzer Firma Biontech Forschungsgelder in dreistelliger Millionenhöhe für die Corona-Impfstoffentwicklung erhalten, wie Karliczek am Dienstag mitteilte. Davon sollen 252 Millionen Euro an Curevac gehen. Das war bereits Anfang September bekanntgeworden. Daneben soll Biontech 375 Millionen erhalten. Mit beiden Unternehmen seien die Verhandlungen über die Förderung nun abgeschlossen, sagte Karliczek.

Jens Spahn und Anja Karliczek bei ihrer Pressekonferenz (Bild: Markus Schreiber/Pool via Reuters)
Jens Spahn und Anja Karliczek bei ihrer Pressekonferenz (Bild: Markus Schreiber/Pool via Reuters)

Für die beschleunigte Erforschung von Corona-Impfstoffen hatte das Bundesforschungsministerium ein Sonderprogramm mit einem Fördertopf von 750 Millionen Eurp gestartet. Das dritte Unternehmen, das mit diesem Programm gefördert werden soll, ist nach Karliczeks Angaben die Firma IDT Biologika aus Dessau-Roßlau. Dort seien die Fördergespräche noch nicht ganz abgeschlossen.

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Laut Weltgesundheitsorganisation wird weltweit in rund 170 Projekten nach einem Impfstoff gesucht. Bei 26 Projekten laufen demnach bereits Testimpfungen. In Russland wurde schon im August bereits vor Abschluss wichtiger Tests der erste Impfstoff für eine breite Anwendung in der Bevölkerung freigegeben - was international kritisiert wurde.

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