Werbung

Katalanisches Pokerspiel

Bis dato hat der katalanische Regionalpräsident Carles Puigdemont keine klare Antwort auf Spaniens Ultimatum bis zu diesem Montag 10 Uhr gegeben, ob er bereits die Unabhängigkeit ausgerufen hat. Bei einer Gedenkfeier zum 77. Todestag des vom Franco-Regime hingerichteten Separatisten und früheren Regionalpräsidenten Lluis Companys sagte er: “Ich wiederhole im Namen der Regierung und in meinem Namen sowohl unser Engagement für Frieden, zivilisiertes Verhalten, Gelassenheit als auch für Festigkeit und Demokratie als Inspiration für die Entscheidungen, die wir treffen müssen”, sagte Puigdemont am Sonntag. Auf eine Äußerung eines Mitglieds von Rajoys Regierungspartei PP er könne enden wie Lluis Companys, reagierte Puigdemont folgendermaßen: “Der Fall Companys ist vom Staat nicht angemessen behandelt worden. Im Gegenteil, die Regierungspartei redet dieses Verbrechen weiter klein, indem sie weiterhin diejenigen mit Straffreiheit unterstützt, die bei Demonstrationen ihren faschistischen Arm heben.” Laut dem Ultimatum der Zentralregierung muss Barcelona außerdem bis Donnerstag 10 Uhr die Unabhängigkeitsbestrebungen faktisch abbrechen und zur Legalität zurückkehren. Die Mahnung gilt als Vorstufe für die Anwendung von Verfassungsartikel 155. Laut Medienberichten habe Puigdemont wegen der geringen internationalen Unterstützung einer Abspaltung Kataloniens und wegen der Abwanderung von Firmen Zweifel bekommen, ob er die Unabhängigkeit ausrufen solle. Der Regionalpräsident rief Madrid mehrfach zum Dialog auf.