Absatz bricht ein - Wärmepumpen-Hersteller Stiebel Eltron mit „katastrophalem Halbjahr“, 1000 Jobs in Gefahr
Die Flaute auf dem Heizungsmarkt trifft Stiebel Eltron hart. Der Wärmepumpenhersteller plant einen massiven Stellenabbau.
Stiebel Eltron sieht sich laut dem „Handelsblatt“ aufgrund der aktuellen Marktlage zu drastischen Einsparmaßnahmen gezwungen. „Das erste Halbjahr ist katastrophal gewesen“, so ein Brancheninsider laut dem Bericht. Unternehmensintern sollen in allen Abteilungen deutliche Einsparungen erzielt werden.
Ab Oktober Stellenabbau von 25 Prozent geplant
Laut dem Bericht müssen die Personalkosten in jeder Gesellschaft des Unternehmens um 25 Prozent reduziert werden. Ab Oktober sollen daher Stellen wegfallen. Bei einer Belegschaft von etwa 6000 Mitarbeitern könnten gut 1000 Personen betroffen sein.
Laut Konzernangaben erzielte das Familienunternehmen Stiebel Eltron im Jahr 2023 Umsätze von 1,25 Milliarden Euro. Rund die Hälfte der Erlöse kam aus dem Export.
Die Konzernzentrale liegt im niedersächsischen Holzminden. Stiebel Eltron betreibt vier Werke in Deutschland sowie fünf internationale Fertigungsstätten. Sie liegen in Schweden, in der Slowakei, in Thailand, China und den USA. Das Unternehmen agiert in „über 120 Ländern weltweit“., wie es auf der Firmen-Website heißt.
Wärmepumpen-Hersteller Stiebel Eltron: Kunden warten ab, Heizungsbauer verkaufen kaum noch
Nachdem die Ampel-Bundesregierung nach langen Diskussionen die Energiewende auf den Weg gebracht hatte, erlebten die Hersteller von Wärmepumpen zwischenzeitlich einen regelrechten Boom.
Doch mittlerweile ist die Entwicklung weitgehend zum Erliegen gekommen. Laut dem „Handelsblatt“ brachen die Verkäufe im ersten Halbjahr 2024 um rund 54 Prozent ein. Die Hersteller konnten demnach deutschlandweit nur noch 90.000 Wärmepumpen absetzen.
Die aktuelle Absatzkrise tritt nicht nur Stiebel Eltron. Vor einigen Wochen kündigte der Konkurrent Vaillant an, 700 Stellen streichen zu wollen. Grund sei der schleppende Verkauf von Wärmepumpen. Vaillant hatte rund zwei Milliarden Euro in den vorübergehend boomenden Geschäftszweig investiert.