Kate Winslet: Frust über sexistische Geldgeber in Hollywood

Kate Winslet (48) ist schon lange im Geschäft, aber es erstaunt sie immer wieder, wie sexistisch ihre Branche ist. Die Schauspielerin ('Der Vorleser') ist bald in dem Film 'Lee' zu sehen. Das Drama erzählt die Geschichte von Elizabeth 'Lee' Miller, die während des Zweiten Weltkriegs als Kriegsberichterstatterin für die Zeitschrift 'Vogue' tätig war.

"F**k dich"

Die Fotografin ist eine spannende historische Figur, aber die Oscar-Preisträgerin, die für den Film auch als Produzentin agierte, musste feststellen, dass so mancher Geldgeber das nicht so sah. "Ich bin schon sehr lange in dieser Branche, habe einen Oscar gewonnen. Das macht aber keinen verdammten Unterschied, wenn man einen Film über eine historische weibliche Figur macht", regte sich die Britin gegenüber der 'Daily Mail' auf. "Es gab einen Geldgeber, der zu mir sagte: 'Warum soll ich diese Frau mögen?' Und ich dachte: 'Nun, du wirst keinen Anteil an unserem Film haben - also f**k dich'."

Kate Winslet suchte sich die Leute ganz genau aus

Es war für Kate Winslet dann auch eine Wohltat, das sagen zu können, denn es gab andere Geldgeber, die nicht so engstirnig dachten. "Das war wirklich großartig", freute sie sich, "einfach sagen zu können: 'Wir machen den Film nur mit netten Leuten, die die Geschichte verstehen, die wir erzählen wollen'." Mit ihrem Drama möchte sie Lee Miller, die durch ein Foto, das sie in Hitlers Badewanne zeigte, berühmt wurde, jüngeren Menschen näher bringen. "Lees phänomenaler Stoizismus und ihre Mission, die Wahrheit aufzudecken, weil so viel verborgen war - von allen Figuren, die ich je gespielt habe, hat sie mich wirklich inspiriert, und zwar nachhaltig", befand die Darstellerin im Gespräch mit 'Harper's Bazaar'. "Nach #MeToo haben wir einen viel besseren Überblick darüber, was Frauen in der Öffentlichkeit erdulden mussten. Meine Hoffnung ist, dass der Film den Menschen zumindest zeigt, wer Lee wirklich war und was sie durchgemacht hat, und dass er hoffentlich das Verständnis der jüngeren Generation für sie neu definiert, so dass sie nicht ständig durch den männlichen Blick betrachtet wird", gab sich Kate Winslet optimistisch.

Bild: Marion Curtis/StarPix for HBO Max/INSTARimages