Kathrin Oertel entschuldigt sich und fordert ein Ende der Volksspaltung

Die ehemalige Wortführerin der „Pegida“-Bewegung, Kathrin Oertel, hat sich in einer Videobotschaft bei allen Migranten und besonders bei den Muslimen für die Hetzkampagne entschuldigt, zu der sie einst beitrug.

Auf ihrem privaten Facebook-Profil lädt sie dieses Video hoch. (Bild: Screenshot)
Auf ihrem privaten Facebook-Profil lädt sie dieses Video hoch. (Bild: Screenshot)

Kathrin Oertel, die ehemalige Frontfrau der „Pegida“-Bewegung, ändert ihren Kurs. In einer Videobotschaft entschuldigte sie sich auf Facebook. „Ich möchte mich heute zu Wort melden, vor allem wegen der zurzeit stattfindenden Debatte über meine Person, ob es nun von Seiten der „Pegida“ ist, oder seitens der Friedensbewegung“, sagt Oertel darin.

"Pegida“ solle sich von dem Thema Verrat, und die Friedensbewegung von dem Thema Unterwanderung lösen. „Denn beides trifft nicht zu“. Sie gibt zu, dass „Pegida“ auf das falsche Pferd gesetzt habe und lediglich Muslime als Sündenbock an den Pranger gestellt hat. „Daher möchte ich die Gelegenheit nutzen und mich bei allen Migranten und vor allem Muslimen unter Ihnen entschuldigen.“

Neue Kundgebung am 1. Mai

Sie geht in ihrer Botschaft sogar noch einen Schritt weiter: Sie fühle sich ein stückweit mitverantwortlich für die ganze Hetzkampagne gegen Muslime, erklärt sie und entschuldigt sich auch dafür. „Ich kann in Zukunft nur alles dafür tun, dass das wieder in Ordnung kommt.“

Einer müsse den Anfang machen, dass das Volk wieder zueinander fände, so Oertel. Am 1. Mai soll deshalb in Dresden auf dem Neumarkt eine neue Veranstaltung stattfinden, kündigt sie an. Dabei solle über Ursachen des Problems und nicht über die Symptome geredet werden. „Das soll einfach ein Anfang sein“, um neue Wege zu bestreiten. „Es muss aufhören mit der Volksspaltung", lautet ihre Botschaft.

So richtig glauben will ihr der Sinneswandel auf Facebook bisher noch keiner. Kommentare wie "Unglaubwürdig", "Gehirnwäsche" oder Du solltest dich schämen Oertel" schrieben einige Nutzer unter ihren Video-Post. Auf der Facebookseite "Gegen Islamfeindlichkeit" häufen sich jedoch positive Kommentare, wie zum Beispiel "Sich zu entschuldigen zeigt wahre Stärke und Größe !
Vielen Dank!
". Ein weiterer Kommentar, offenbar von einer Muslimin, lautet: "Einsicht ist besser als keine ! Wenigstens entschuldigt sie sich !!! Und wir Muslime deren Religion Friede und Gottergebenheit bedeutet, müssen vergeben und verzeihen können !!!"

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