Statt neuem Motorrad: Kawasaki stellt Roboterziege vor

Auf der größten Robotikmesse der Welt hat der japanische Motorradhersteller Kawasaki die "Bex" vorgestellt: Eine Roboterziege, die bis zu 100 Kilogramm tragen kann.

Kawasaki stellte kürzlich auf der weltgrößten Robotikmesse in Tokio ihre Tech-Ziege vor. Sie heißt
Kawasaki stellte kürzlich auf der weltgrößten Robotikmesse in Tokio ihre Tech-Ziege vor. Sie heißt "RHP Bex". (Bild: Nicolas Datiche / gettyimages)

Wer auf die Präsentation eines neuen Zweirades gewartet hat, dürfte seinen Augen nicht getraut haben, als der japanische Motoradhersteller Kawasaki vergangene Woche sein neues Produkt vorstellte.

Auf der anderen Seite hätte der Ort, es handelte sich um die International Robot Exhibition in Tokio, die größte Fachmesse für Robotik, ein Hinweis sein können.

Erste Einblicke: langsam und wackelig

Als die zwei großen Tore auf der Bühne am Stand von Kawasaki zur Seite schwangen, fuhr nicht etwa ein innovatives E-Motorrad vor – stattdessen ritt eine Art Roboterziege ein. Der Prototyp hört auf den Namen "Bex" und wird laut "Electrek" von Ibex abgeleitet: Dem Steinbock, der zur Gattung der Ziegen gehört.

Mit Robotertieren hat in den vergangenen Jahren meist die US-Firma Boston Dynamics für Aufsehen gesorgt. Auf YouTube finden sich dazu regelmäßig Videos über aktuelle Fortschritte. Während dort beispielsweise der hundeähnliche "Spot" scheinbar problemlos durch unebene Höhlen läuft, ist Kawasakis "Bex" noch sehr langsam und wackelig unterwegs – selbst auf dem flachen Bühnenboden. Ob YouTube-Videos aber immer die tatsächlichen Fähigkeiten der Roboter zeigen, kann kaum überprüft werden. Aber einige Produkte von Boston Dynamics werden mittlerweile in Serie gefertigt und befinden sich im Einsatz.

Zu Fuß und radbetrieben

Immerhin: "Bex" kann nicht nur das eigene Gewicht tragen, es handelt sich dabei offenbar auch um ein Lasttier. Denn nach der ersten Runde steigt eine Frau auf und reitet auf der Rotobterziege. Sie hat dazu Haltegriffe, die wie bei einem Karusselltier aus dem Nacken entwachsen und ausfahrbare Trittflächen für die Füße. Insgesamt soll eine Last von 100 Kilogramm möglich sein.

"Bex" kann aber nicht auf den Füßen gehen, sondern auch radbetrieben vorankommen. Wo eigentlich die Knie und der Bauch sein sollten, hat "Bex" Rollen, die es ermöglichen, in Schrittgeschwindigkeit zu fahren.

Immer mehr Roboter in der Produktion

Laut "Electrek" liegt Kawasaki mit der Entwicklung von "Bex" im Trend. Immer mehr Unternehmen würden einerseits Roboter entwickeln, die Menschen in der Produktion oder bei Dienstleistungen ersetzen – oder zumindest unterstützen – könnten. Andererseits würden schon jetzt viele Firmen auf Roboter setzen, weil ihnen Arbeitskräfte fehlten.

So haben laut "Business Insider" US-Unternehmen im vergangenen Jahr knapp 30.000 robotische Arbeitskräfte bestellt.

Im Video: Roboter vs. menschliche Arbeitskraft - Wer ist der Boss?