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Kein Land in Sicht? Corona gibt Forschern noch immer Rätsel auf

Die Corona-Pandemie ist noch lange nicht überstanden. Das liegt auch daran, dass Virus und Erkrankung wissenschaftlich noch nicht völlig ergründet sind. Unklar ist zum Beispiel, welche Langzeitschäden der Erreger hat und wie gefährlich er ist.

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Covid-19 gibt Forschern noch immer Rätsel auf. (Bild: Getty Images)

Bei der Erforschung des Erregers SARS-CoV-2 steht die Wissenschaft noch relativ weit am Anfang. Zwei der vielen Fragen, die noch immer unbeantwortet sind, lauten: Welche Langzeitfolgen hat eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus und wie gefährlich sind sie für den Patienten?

Über eines sind sich die Forscher einig: Das Bild von Corona ist nicht Schwarz-Weiß. "Die Leute denken: Entweder man stirbt, oder es geht einem wieder gut. So ist das aber nicht", sagt die Medizinerin Helen Salisbury in einem Interview mit dem Spiegel.

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Corona ist unvorhersehbar

Wie unberechenbar Erreger und Erkrankung sind, zeigen die Krankheitsverläufe etlicher Patienten. Einige Betroffene klagen über Symptome, die nach der Genesung wiederkehren, wie etwa Husten und Fieber. Bei anderen treten kaum oder gar nicht beobachtete Symptome auf, wie zum Beispiel Haarausfall.

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Wie gefährlich ist das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2? (Bild: Getty Images)

Die Erkenntnis, dass auch ein vergleichsweise milder Verlauf von Covid-19 nicht schon nach wenigen Tagen ausgestanden ist, hat auch Timothy Spector gewonnen. Der britische Mediziner hat am Kings College in London den Verlauf der Infektionskrankheit bei rund 200.000 Patienten untersucht. Das Ergebnis: Etwa ein Zehntel der Betroffenen klagten noch einen Monat nach Ausbruch der Krankheit über unerklärliche Symptome.

"Merkwürdigste Krankheit"

Die Aussage des Forschers über seine Beobachtungen verdeutlicht, wie wenig Wissenschaft und Politik das Phänomen Corona im Griff haben. "Ich bin ausgebildeter Rheumatologe und kenne mich mit merkwürdigen Krankheiten aus. Aber Covid-19 ist die merkwürdigste Krankheit, die ich kenne."

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Besorgniserregend sind auch die Auswirkungen und die möglichen Langzeitschäden von Covid-19 auf das Gehirn. Bei manchen Patienten traten neurologische Erkrankungen auf, die sich durch Symptome wie Kopfschmerzen, Müdigkeit und Verwirrtheit äußern. Manche Neurologen halten es für möglich, dass solche Einschränkungen dauerhaft sein könnten.

"Die Rückbildung der Symptome bei Covid-19 dauert lange, wenn man Symptome entwickelt hat", schreibt der Politiker und Mediziner Karl Lauterbach am Wochenende auf Twitter. Viel bedeutsamer seien die Langzeitschäden, die wir erwarten müssten, fügt er hinzu. Wie diese Schäden aussehen und wie lange sie anhalten, werden künftige Langzeitstudien noch offenbaren müssen.

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