Kein Mutterschutz für Frauen nach Fehlgeburten: Model Marie Nasemann wünscht sich Gesetzesänderung

Marie Nasemann (35) weiß wovon sie spricht, wenn sie ein Umdenken bei Fehlgeburten fordert. Das Model hat selbst vor sechs Jahren ein Baby verloren, und obwohl es ihr hinterher sowohl seelisch als auch körperlich schlecht ging, hatte sie keinen Anspruch auf Mutterschutz.

"Man braucht einfach den Raum, die Zeit"

Grund ist der Unterschied, den das Gesetz zwischen einer Fehl- und einer Totgeburt macht - von letzterer spricht man erst nach einem Verlust des Kindes nach der 24. Schwangerschaftswoche, und nur dann greift auch der Mutterschutz. Das muss sich ändern, findet die ehemalige Teilnehmerin von 'Germany's Next Topmodel'. Sie habe "bestimmt mindestens eine Woche oder zehn Tage gebraucht, um überhaupt körperlich wieder fit zu sein, weil ich noch krasse Unterleibsschmerzen hatte", erzählte die heute 35-Jährige im RTL-Interview, die weiß, welche Herausforderungen eine Fehlgeburt mit sich bringt und daher erweiterten Schutz fordert. "Man braucht einfach den Raum, die Zeit."

Marie Nasemann hat Unterstützung

Marie Nasemann erhält Unterstützung, unter anderem von Moderatorin Collien Ulmen-Fernandes, aber auch von ihrem Partner Sebastian Tigges, mit dem sie mittlerweile zwei Kinder hat. Marie habe "sehr gelitten", so der Anwalt im Gespräch mit RTL. Man habe derweil "aneinander vorbei" getrauert. "Ich habe meine Traurigkeit gar nicht so richtig gespürt oder zugelassen." Das Paar habe Monate gebracht, bis es nach vorn schauen konnte. Daher steht er voll hinter Marie und fordert Akzeptanz "für das Leid, was einer Mutter und auch Eltern da zuteil wird."

"Wir finden, dass Frauen nicht krank sind und auch nicht zum Arzt gehen sollten und irgendwie argumentieren müssen, warum sie jetzt nicht arbeitsfähig sind, sondern es sollte ihnen einfach dieser Schutz zustehen", glaubt Marie Nasemann.

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