Kein Plastik, kein Abfall: Designer-Duo züchtet Schutzmasken aus Bakterien
Im Kampf gegen das Coronavirus gehören Mund-Nasen-Schutzmasken mittlerweile zum Alltag. Der Einfachheit halber setzen viele Menschen auf Einwegmasken, die gerade zu Beginn der Pandemie vielerorts ausverkauft waren und riesige Mengen an Müll verursachen. Zwei Designer aus New York haben eine so umweltfreundliche wie günstige Alternative entwickelt.
Nicht medizinische Alltagsschutzmasken gibt es mittlerweile von diversen Firmen, Start-ups, Designern, Schneidereien und Privatpersonen aus Stoff und zur Wiederverwendung zu kaufen, doch daneben ist auch der Run auf Einwegmasken ungebrochen, die man nach Gebrauch einfach entsorgen kann.
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Einwegmasken verursachen große Mengen an Müll
Zu Beginn der Pandemie waren genau diese Masken allerdings schwer bis gar nicht zu bekommen. Dazu geht das ständige Nachkaufen ins Geld, und die verlorenen Masken, die man in Parks und Innenstädten alle paar Meter auf dem Boden liegen sieht, sind nur der Gipfel des Müllbergs.
Aus Wasser, Tee, Zucker und einem Bakterium wird eine lederartige Haut
Um genau diese Probleme zu umgehen, ist ein New Yorker Designer-Duo einen interessanten Weg gegangen. Aus Wasser, Tee, Zucker und dem Bakterium Acetobacter haben Elizabeth Bridges und Garrett Benisch einen durchsichtigen Stoff gezüchtet, aus dem sie wiederum Schutzmasken produzierten.
Und die haben gleich mehrere Vorteile: Die Masken bestehen zu 100 Prozent aus kompostierbaren, natürlichen Stoffen, sind wiederverwertbar, ermöglichen gehörlosen Menschen das Lippenlesen, und wer sich die Zeit nimmt, kann das an dünnes Leder erinnernde Grundmaterial selbst herstellen.
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Biomaterialien statt Kunststoff
Prüfungen, ob die Maske das grassierende Coronavirus oder andere Krankheitserreger wirklich abhält, stehen noch aus. Die Macher gehen aber davon aus, dass die Biomaske ähnlich viele Partikel aus der Luft filtert wie vergleichsweise teure N95-Schutzmasken.
Gegenüber dem Magazin ”Fast Company“ sagte Benisch, es sei aber nicht der eigentliche Zweck des Projekts gewesen, Masken zu entwickeln und zu vertreiben. ”Vielmehr ging es um die Frage, ob wir so knapp an Schutzausrüstung wären, wenn wir in dem Maße in Biomaterialien investiert hätten, wie wir es bei Kunststoffen taten.“
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