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Kein Scherz: Trockenlegung der Niagarafälle geplant

Pro Sekunde rauschen 6.400 Kubikmeter Wasser die Niagarafälle herunter, wodurch das Naturwunder zum Touristenmagnet für jährlich bis zu 22 Millionen Menschen wird. Damit soll angeblich bald Schluss sein, denn wie unter anderem “Focus” berichtet, wollen die USA die Wassermassen kurzerhand umleiten. Es klingt nach einem waghalsigen Mammutprojekt, das jedoch einen triftigen Grund hat: Die beiden Brücken, die von Kanada und den USA aus auf Goat Island und Luna Island führen, müssen dringend repariert werden. Seit 2004 können die beiden 115 Jahre alten Bauten nur eingeschränkt benutzt werden – zu groß sind die Folgen der Erosion.

Doch es wäre nicht das erste Mal, dass die USA die Niagarafälle trockenlegen. Bereits 1969 waren die Felsformationen unter den Wassermassen zu bewundern. Allerdings ist so ein Projekt alles andere als ein Kinderspiel, sondern muss sorgfältig geplant werden – immerhin dauert die Sanierung der Brücken zwischen fünf und neun Monate und soll um die 42 Millionen Dollar verschlingen. Dem Tourismus dürfte es nicht schaden, schon Ende der 60er-Jahre pilgerten die Menschen weiterhin zu den Klippen – auch ohne Wasserfall. Schließlich interessiert es viele, wie es unter den tosenden Wassermassen aussieht.

Problem für die Umwelt

Umweltschützer sehen jedoch große Probleme für die Vegetation. Nach der Trockenlegung 1969 sind viele Bäume abgestorben, dabei sind sie enorm wichtig, um Erdrutsche zu verhindern.

Die Wassermassen der Niagarafälle sollen für die monatelangen Arbeiten umgeleitet werden. Abgesegnet wurde das Vorhaben allerdings noch nicht. Auch in Sachen Kosten gibt es Unstimmigkeiten: Das Ministerium für Park und Transport, das für das Projekt verantwortlich ist, kann die Finanzierung nicht allein stemmen. Wann eine endgültige Entscheidung gefällt werden wird, ist noch unklar.

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