Werbung

"Kein Trainer marschiert hier mehr mit zehn Leuten ein"

Hasan Salihamidzic (r.) will künftig nicht mehr, dass Trainer wie Carlo Ancelotti riesige Mitarbeiter-Stäbe mitbringen

Sie hätten ihn so gerne dabehalten beim FC Bayern, den Jupp Heynckes.

Doch nach dem Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt (ab 20 Uhr im LIVETICKER) hört Jupp Heynckes endgültig auf.

Am meisten Hoffnungen auf seinen Verbleib hat sich bis zuletzt Präsident Uli Hoeneß gemacht. Da hatten andere Verantwortliche im Klub längst eine Vorahnung, dass sie sich auf die Suche nach einem Nachfolger begeben müssen.

Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung hat Sportdirektor Hasan Salihamidzic jetzt aus einer Unterhaltung mit Hoeneß berichtet: "Ich habe Uli auch gesagt, dass er da falsch liegt."

Salihamidzic war derjenige, der den täglichen Austausch mit Heynckes gepflegt hatte. Er bekam frühzeitig eine Ahnung davon, dass es Heynckes ab Sommer wieder in den Ruhestand ziehen würde, Auch wenn er ihn natürlich selbst gerne zum Bleiben bewogen hätte.

"Irgendwie haben wir ja alle gehofft, dass Jupp es sich noch mal überlegt", sagte er. "Ein weiteres Jahr mit ihm, das wäre das Paradies gewesen."

Salihamidzic: "Kein Trainer marschiert mehr mit zehn Leuten ein"

Auf eine Meinungsänderung von Jupp Heynckes wollte sich der Sportdirektor aber nicht verlassen. "Ich musste mit anderen Kandidaten sprechen. Ich musste ja auch ein Gefühl dafür entwickeln, welcher Trainer bereit ist, sich voll auf unsere Philosophie einzulassen."

Denn in dieser Sache hat Salihamidzic klare Vorstellungen: Künftige Bayern-Trainer sollen sich den Gegebenheiten des Klubs anpassen - und nicht umgekehrt. Das sind die Lehren aus der Ära Guardiola und Ancelotti.

Er werde dafür sorgen, dass "unser Staff geschützt wird, unsere Ärzte, Physios, Fitnesstrainer, Videoanalysten", sagte Salihamidzic.

"Darauf werde ich in Zukunft genau achten: dass ein neuer Trainer unser Bayern-München-Set-up akzeptiert und nicht mit zehn eigenen Leuten hier einmarschiert", stellte er klar.