Kein Waffenstillstand im Gazastreifen in Sicht: Verhandlungen bis kommende Woche ausgesetzt
Bei Rafah im Süden des Gazastreifens sind 47 verstorbene Palästinenser:innen in einem Massengrab beerdigt worden. Israel hatte die Leichen über den Grenzübergang Kerem Schalom zurück in den Gazastreifen gebracht.
Die Verhandlungen um einen Waffenstillstand sind bis zur kommenden Woche ausgesetzt, gab die Hamas bekannt.
Netanjahu hält an Militäreinsätzen in Rafah fest
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat derweil verkündet, dass man auch in Rafah weiter gegen die Hamas vorgehen werde. Den Krieg zu pausieren, würde die Niederlage bedeuten, so Netanjahu.
"Wer uns sagt, dass wir nicht in Rafah operieren sollen, sagt uns, dass wir den Krieg verlieren sollen, und das wird nicht passieren", sagte das israelische Staatsoberhaupt.
Schätzungsweise halten sich aktuell 1,4 Millionen Palästinenser:innen in Rafah auf. Die meisten von ihnen mussten aus anderen Teilen des Gazastreifens in die südliche Stadt flüchten.
Trotz weiterer Luftlieferungen von Hilfsgütern bleibt die humanitäre Lage vor Ort katastrophal.
Nach fünf Monaten des Krieges liegen weite Teile des Gazastreifens in Trümmern. Im Süden leben hunderttausende Palästinenser:innen in Zelten und anderen Notunterkünften, im Norden droht eine Hungersnot.
Hamas fordert Plan zum Ende des Krieges
Hilfsorganisationen fordern seit Wochen einen Waffenstillstand, um überlebenswichtige Güter in die Region bringen zu können. Die Verhandlungen seien jedoch vorerst in eine Sackgasse geraten, da die Hamas einen schrittweisen Plan zum Ende des Krieges fordere, heißt es aus Ägypten.
Britische Hilfsorganisationen haben anlässlich des internationalen Weltfrauentages am Freitag gemeinsam einen sofortigen Waffenstillstand gefordert. Protestierende hielten auf Londons berühmter Millennium Bridge Blumenkränze hoch, die die Worte "Ceasefire Now" (Waffenstillstand jetzt) ergaben.
"Am Internationalen Frauentag denke ich an die Frauen und Mädchen, meine CARE-Kolleginnen und ihre Familien, die derzeit unvorstellbare Schmerzen und Leid ertragen müssen", sagte Dorothy Sang, die für CARE International arbeitet.