Keine luxuriösen Inlandflüge mehr - Britische Regierung beendet Helikopter-Privileg ihrer Vorgänger

Keir Starmer während einer Pressekonferenz im Rosengarten der Downing Street 10 in London am 27. 08.2024.<span class="copyright">STEFAN ROUSSEAU/POOL/AFP via Getty Images</span>
Keir Starmer während einer Pressekonferenz im Rosengarten der Downing Street 10 in London am 27. 08.2024.STEFAN ROUSSEAU/POOL/AFP via Getty Images

Der konservative Ex-Premierminister Rishi Sunak nutzte regelmäßig die Jets und Helikopter der Royal Air Force für Inlandreisen. Sein Labour-Nachfolger Keir Starmer will diese Möglichkeit nun abschaffen.

Großbritanniens Premierminister Keir Starmer hat einen Schritt unternommen, um sich von der konservativen Vorgängerregierung abzugrenzen. Wie die „BBC“ berichtet, wird ein Regierungsvertrag über die Nutzung von Helikoptern, der auf 40 Millionen Pfund (ca. 47 Millionen Euro) geschätzt wird, nicht erneuert und gestrichen.

Ex-Premierminister Rishi Sunak nutzte während seiner Amtszeit Helikopter und Jets der Royal Air Force (RAF) für Inlandsflüge häufiger als seine drei Vorgänger. Diese Praxis brachte ihm viel Kritik ein, besonders da er oft Helikopter für Strecken nutzte, die ebenso schnell mit dem Zug hätten zurückgelegt werden können, wie der „Spiegel“ berichtet. Ein „BBC“-Bericht aus dem Jahr 2023 deckte diese exzessive Nutzung auf und führte zu erheblichem öffentlichen Unmut im Land.

Labour streicht „verschwenderischen“ VIP-Helikopter-Service"

Labour-Politiker Keir Starmer und Verteidigungsminister John Healey entschieden nun, den Vertrag nicht zu verlängern. Ein Labour-Vertreter sagte laut „BBC“: „Es ist nur richtig, dass diese Praxis beendet wird,“ und nannte den „VIP-Helikopter-Service der Tories“ eine „extrem verschwenderische“ Praxis, die „völlig außer Kontakt mit den Problemen des restlichen Landes“ sei.

Der ehemalige konservative Verteidigungsminister Ben Wallace nannte die Entscheidung der neuen Labour-Regierung „unehrlich“ und behauptete der Rundfunkanstalt zufolge, er habe bereits vor einem Jahr beschlossen, den Vertrag nicht zu erneuern. Allerdings wurde diese Entscheidung unter seinem Nachfolger Grant Shapps auf Drängen von Rishi Sunak wieder rückgängig gemacht, berichtet die „BBC“.

Starmer plant „schmerzhafte Einschnitte“ für künftigen Haushalt

Außerdem sprach Starmer laut „Spiegel“ auch noch über den neuen Staatshaushalt, der im Oktober vorgestellt wird. „Diejenigen mit den breitesten Schultern sollten die schwerste Last tragen,“ erklärte er dem Nachrichtenmagazin zufolge.

Starmer betonte, seine Regierung habe ein gewaltiges Haushaltsloch von der konservativen Vorgängerregierung geerbt. Die Staatsverschuldung liegt seit Monaten bei knapp 100 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und im Juli übertraf die Kreditaufnahme der öffentlichen Hand zudem die Prognosen, wie der „Spiegel“ berichtet.

Angesichts der angespannten Wirtschaftslage sieht sich die neue Regierung dem Bericht zufolge mit eingeschränkten finanziellen Möglichkeiten konfrontiert, um die versprochenen Reformen, zum Beispiel in den wichtigen Sektoren Gesundheit und Bildung, umzusetzen.