Keine Umsiedlung in USA - Meyer Burger lässt Solarzellen-Produktion im deutschen Bitterfeld-Wolfen

Meyer Burger produziert weiter in Deutschland (Archivfoto).<span class="copyright">Meyer Burger</span>
Meyer Burger produziert weiter in Deutschland (Archivfoto).Meyer Burger

Der Solar-Konzern Meyer Burger ändert seine Expansionspläne in den USA. Die geplante Solarzellen-Produktion in Colorado Springs stoppt der Vorstand wegen Finanzierungsproblemen. Das stärkt den deutschen Standort in Sachsen-Anhalt.

Der Schweizer Solarzellen-Hersteller Meyer Burger lässt die Pläne für eine Abwanderung seiner Produktion in die USA fallen. Das berichtet das „Handelsblatt“. Stattdessen setzt Meyer Burger nun ein umfassendes Programm zu Restrukturierung und Kostensenkung auf. „Um die Profitabilität nachhaltig zu verbessern“, sagte ein Sprecher des Schweizer Konzerns laut dem Bericht.

Produktion in Bitterfeld-Wolfen bleibt erhalten

Dabei wolle sich das Unternehmen auf die Modulproduktion in Goodyear, im US-Bundesstaat Arizona, konzentrieren. Geplant sei eine Kapazität von 1,4 Gigawatt. Die Solarzellen-Produktion in Bitterfeld-Wolfen in Deutschland bleibe weiterhin in vollem Betrieb. Der Standort in Sachsen-Anhalt werde zukünftig das Rückgrat der Solarzellen-Versorgung des Unternehmens bilden.

Der MDR hatte im Januar berichtet, dass Meyer Burger seinen Standort in Sachsen-Anhalt im Jahr 2025 aufgeben könnte. Ein Umzug in die USA werde intensiv geprüft. In dem deutschen Werk arbeiteten im Januar rund 350 Beschäftigte.

Verwaltungsrat tritt zurück

In dem Bericht hieß es weiter, dass Mark Kerekes, Mitglied des Verwaltungsrats von Meyer Burger, seinen Rücktritt erklärt hat. Der Schritt sei Teil der Neuausrichtung des Unternehmens. Laut dem „Handelsblatt“ verschob Meyer Burger die Bekanntgabe seiner Halbjahreszahlen auf den 30. September. Das geschehe, um laufende Finanzierungsverhandlungen mit einfließen lassen zu können.

Laut Statista erwirtschaftete Meyer Burger im Jahr 2023 135 Millionen Euro Umsatz. Dabei war der Konzern hoch defizitär, der Jahresverlust belief sich auf rund 303 Millionen Euro. Vor dem Hintergrund dieser dramatischen Zahlen entwickelte der Konzern mit Stammsitz im schweizerischen Thun seine ursprünglichen Pläne einer Produktionsverlagerung in die Vereinigten Staaten.