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Keine Weltklasse! Darum ist Neymar unvollendet

28 Jahre alt zu sein, gilt gemeinhin als bestes Alter für einen Fußballer.

Zinédine Zidane unterschrieb seiner Zeit einen Vertrag bei Real Madrid, gewann kurz darauf die Champions League, Weltmeister und Weltfußballer war er da bereits.

Lionel Messi holte sich seinen fünften Ballon d´Or und hatte gerade seinen nächsten Titel in der Champions League gefeiert – ebenfalls den fünften.

Brasiliens Sturm-Legende Ronaldo war an seinem 28. Jahrestag bereits dreifacher Weltfußballer sowie zweifacher Weltmeister mit der Nationalmannschaft.

Seit Anfang Februar hat sein Landsmann Neymar ebenfalls die 28 erreicht – seine sportlichen Errungenschaften bleiben bei genauer Betrachtung seiner bisherigen Karriere jedoch überschaubar.

Gemessen an Potential, Ablösesummen und eigenem Selbstverständnis des Offensivspielers von Paris Saint-Germain.

Neymar landet in Europa

Im Sommer 2013 angelte sich der FC Barcelona das damals 21-jährige Talent, das zuvor beim FC Santos in seiner Heimat für Aufsehen gesorgt hatte.

Der Gewinn der Copa Libertadores sowie die Auszeichnung zu Südamerikas Fußballer des Jahres 2011 und 2012 nährten die Hoffnungen in Brasilien, endlich wieder einen Superstar zu haben.

Bei den Weltmeisterschaften 2006 und 2010 war die Seleção jeweils im Viertelfinale ausgeschieden. Eine Schmach für die fußballverrückten Brasilianer.

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Neymar, das war ein großes Versprechen. Nicht nur für Brasilien. 88,2 Millionen ließ sich Barcelona den Rechtsfuß kosten. In den folgenden vier Jahren wirbelte er gemeinsam mit Lionel Messi und Luis Suárez die europäischen Abwehrreihen durcheinander.

Drei Pokalsiege, zwei Meisterschaften, einmal die Champions League – Neymar sammelte mit den Katalanen fleißig Trophäen.

Anfällig für Verletzungen – und Selbstdarstellung

Vielleicht waren es die vielen Einträge in seiner Verletztenkartei, die ihn sportlich regelmäßig aus dem Tritt brachten - obgleich sich sein Arbeitsnachweis von 105 Treffern in 186 Pflichtspielen für Barca hervorragend liest.

Vielleicht war die Strahlkraft eines Messi, der in der jährlichen Weltfußballer-Wahl regelmäßig vor Neymar landete, dem exzentrischen Brasilianer ein Dorn im Auge.

Titel mit und Tore für die Mannschaft hin oder her. Der Brasilianer sah sich schon immer am liebsten als Selbstdarsteller – mit theatralischen Show-Einlagen auf und exzentrischem Lebensstil neben dem Platz.

Trauma WM 2014

In der damals noch jungen Karriere des Offensivspielers schien sich ohnehin alles auf die Heim-WM 2014 in Brasilien zuzuspitzen.

Mit den Hoffnungen auf den fünften Titel der Nationalmannschaft angetreten, verfiel ein ganzes Land in Staatstrauer als Kolumbiens Juan Zuniga ihm im Viertelfinale einen Wirbel brach.

Seine Leistungen bis dato: Durchwachsen. Wieder einmal gehörten anderen die positiven sportlichen Schlagzeilen.

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Der Star von Paris

Im Frühjahr 2017 verdichteten sich die Anzeichen, dass Neymar fortan eine andere Bühne bevorzugen wolle. Sich mit Messi auf Dauer das Camp Nou zu teilen, entsprach nicht seinem Karriereplan.

Die große Hürde: Die auf 222 Millionen Euro festgeschriebene Ausstiegsklausel.

Da kam dem damals 25-Jährigen der zahlungsfreudige Scheich-Klub PSG gerade recht. Als neue Nummer zehn hießen ihn die Fans bei seinem ersten Pflichtspiel mit minutenlangen Sprechchören in Paris willkommen. Selbst der Eiffelturm strahlte.

Bis heute ist Neymar der teuerste Spieler des Planeten.

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Doch auch in Paris hakt es. Fortan ist er zwar der Topstar eines kostspieligen Starensembles, doch bricht er sich im Februar 2018 den Mittelfuß und muss seine erste Spielzeit an der Seine frühzeitig beenden.

Ohne in verliert PSG das Rückspiel im Achtelfinale der Champions-League gegen Real Madrid.

Ernüchterung in der Champions League

Ein ähnliches Szenario passiert 2019: Frühes Aus gegen Manchester United. Wieder im Achtelfinale, wieder ist Neymar aufgrund einer Fußverletzung nicht mit von der Partie – dieses Mal in Hin- und Rückspiel.

Die großen Hoffnungen auf den Henkelpott, erst recht mit dem teuersten Fußballer der Welt, finden in Paris ein frühes Ende.

Zu allem Überfluss sieht sich Neymar einem Vorwurf der Vergewaltigung ausgesetzt.

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Die Verletzungsliste Neymars wächst unterdessen immer mehr an: Bänderriss im Sprunggelenk, Oberschenkelverletzung oder Rippenprellung.

Auch diese umfangreiche Sammlung unterscheidet ihn maßgeblich von den anderen beiden Großen seiner Zeit - Cristiano Ronaldo und Lionel Messi.

Seine zweifelsfrei beachtliche Bilanz von 47 Treffern in 51 Ligaspielen in Frankreich taugt im Vergleich mit den beiden nur bedingt.

BVB-Spiel eine Offenbarung

Von seinen 13 Champions League Treffern für PSG hat er lediglich einen nach der Vorrunde erzielt. Jüngst bei der 1:2-Niederlage im Achtelfinal-Hinspiel bei Borussia Dortmund.

Sein dortiger Auftritt war, trotz seines Tores, eines Unterschiedsspielers nicht würdig. Miserable Passquote, theatralische Einlagen und immer wieder Ballverluste zogen sich durch seinen Auftritt im Signal Iduna Park.

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Sollte Paris nach dem Rückspiel zum vierten Mal in Folge nach dem Achtelfinale die Segel streichen und Neymar ein weiteres Mal in der heißen Turnierphase nur die Zuschauerrolle bleiben, würde sich wohl eine Erkenntnis weiter verfestigen:

Neymar gehört sportlich eben nicht zu den ganz großen. Mit nunmehr 28 Jahren. Im eigentlich besten Fußballeralter.