Kenia tritt dem von Deutschland gegründeten Klimaclub bei
Kenia tritt dem Klimaclub bei, in dem sich Staaten mit besonders ehrgeizigen Zielen beim Kampf gegen die Erderwärmung zusammenschließen. Nach einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Nairobi sagte der kenianische Staatschef William Ruto am Freitag, sein Land habe sich der Initiative "offiziell angeschlossen" und wolle dabei "eine federführende Rolle übernehmen". Scholz bezeichnete die Entscheidung als "wichtigen Schritt". Auch Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) begrüßte den Beitritt Kenias.
Den Klimaclub hatten die Staats- und Regierungschefs der Gruppe der G7-Staaten Mitte Dezember auf Vorschlag von Scholz gegründet. Er soll offen für andere Länder sein und "global breit getragen werden", wie der Bundeskanzler damals sagte. Nun betonte Scholz, er sei "ganz besonders froh", dass sich Kenia bereit erklärt habe, im "Klimaclub mitzuarbeiten".
Auch Habeck begrüßte, dass Kenia "jetzt das erste afrikanische Mitglied im Klimaklub" werde. "Das große Interesse des Landes am Klimaklub zeigt: wir sind mit unserer Idee auf dem richtigen Weg. Wenn wir weltweit grüne Leitmärkte und kohlenstofffreie Wirtschaftsprozesse etablieren wollen, gelingt das zuallererst mit denjenigen Staaten, die jetzt beim Klimaschutz vorangehen", erklärte Habeck.
Kenia produziere heute schon 90 Prozent seiner Energie aus erneuerbaren Quellen, bis 2030 sollen es 100 Prozent sein, betonte der Klimaschutzminister. "Die Erfahrungen Kenias beim Aufbau erneuerbarer Energien und grüner Wirtschaftssektoren sind auch für viele andere Länder von großer Bedeutung."
Kenia ist der größte Handelspartner Deutschlands in Ostafrika. Die Bundesregierung sieht Potenzial für eine "Energie- und Klimapartnerschaft" mit dem Land, das mit Hilfe der sogenannten Geothermie, also der Energiegewinnung aus Erdwärme, 90 Prozent seines Energiebedarfs durch erneuerbare Energien deckt. Kenia will überdies in die Produktion von grünem Wasserstoff einsteigen, der auch nach Deutschland exportiert werden könnte.
kbh/lan