Kesha beschuldigt Produzenten, Katy Perry vergewaltigt zu haben

Kesha befindet sich seit Jahren in einem Rechtsstreit mit ihrem ehemaligen Produzenten Dr. Luke. (Bild: Jordan Strauss/Invision/AP Photo)
Kesha befindet sich seit Jahren in einem Rechtsstreit mit ihrem ehemaligen Produzenten Dr. Luke. (Bild: Jordan Strauss/Invision/AP Photo)

Der erbitterte Gerichtsprozess von US-Sängerin Kesha gegen ihren ehemaligen Produzenten Lukasz Gottwald alias Dr. Luke nimmt eine neue Wendung: Die Sängerin beschuldigt Gottwald laut Medienberichten, Popsängerin Katy Perry vergewaltigt zu haben.

Die schwere Anschuldigung geht aus Dokumenten hervor, die die US-amerikanische Website „The Blast“ kürzlich veröffentlichte. Kesha, die bürgerlich Kesha Rose Sebert heißt, soll Perry als ein weiteres Opfer des Produzenten Gottwald bezeichnet haben. Dies habe sie in einer SMS an Popstar Lady Gaga geschrieben – ohne Dr. Luke Namen zu nennen, allerdings mit der Behauptung, Perry sei „vom selben Mann vergewaltigt worden“, der auch sie vergewaltigt hätte.

Die Textnachricht wurde demzufolge am 26. Februar 2016 versendet – kurz nachdem ein Gericht Keshas Forderung, aus dem bestehenden Vertrag mit Dr. Luke aussteigen zu können, ablehnte. Die SMS steht nun im Mittelpunkt einer Verleumdungsklage, die wiederum der Produzent gegen Kesha erhebt.

Katy Perry äußerte sich bis dato nicht zu dem Vorfall. (Bild: Vianney Le Caer/Invision/AP Photo)
Katy Perry äußerte sich bis dato nicht zu dem Vorfall. (Bild: Vianney Le Caer/Invision/AP Photo)

Dr. Lukes Anwaltsteam reagierte am Mittwoch mit einem Statement: „Keshas Anschuldigungen […] – genau wie ihre schockierenden Lügen über Dr. Luke – sind grundlos und unverantwortlich, und sie sind sowohl gegenüber Katy Perry als auch Dr. Luke respektlos.“ Seitens Perry gab es bis dato keine Stellungnahme.

Der Hintergrund des Streits

Kesha arbeitete mit Dr. Luke zusammen, seit dieser Demoaufnahmen von ihr gehört hatte. Er ermutigte sie, damals 17 Jahre alt, die Schule abzubrechen und nach Los Angeles zu ziehen. Mit 18 unterschrieb die Sängerin beim Sony-Unterlabel Kemosabe Records einen Vertrag über sechs Alben.

Dr. Luke ist der Entdecker des Popstars – und seit einiger Zeit ihr erbitterter Feind. (Bild: Richard Shotwell/Invision/AP Photo)
Dr. Luke ist der Entdecker des Popstars – und seit einiger Zeit ihr erbitterter Feind. (Bild: Richard Shotwell/Invision/AP Photo)

Nach einigen Erfolgen mit anderen Künstlern (unter anderem Kelly Clarkson) habe sich der Produzent aber immer weniger für Kesha engagiert, so die Künstlerin. Sie unterschrieb einen Managementvertrag mit DAS Communications – sehr zum Missfallen von Dr.Luke, der sie überzeugte, die Managementfirma zu verlassen. Sowohl er als auch die Sängerin wurden daraufhin von dieser verklagt.

Bei der Arbeit am zweiten Album „Warrior“ sollen die beiden vermehrt aneinandergeraten und die Stimmung gekippt sein. Als Kesha zeitgleich mit dem Amoklauf an der Sandy Hook Elementary School (der 20 Todesopfer forderte) die Single „Die Young“ mit der Textzeile „Wir werden jung sterben“ veröffentlicht, ist der Aufschrei groß. Kesha gibt an, Dr. Luke habe sie – entgegen ihren Bedenken – dazu gezwungen.

Im Januar 2014 wurde Kesha in eine Entzugsklinik eingeliefert. Laut Berichten des Promiportals „TMZ“ soll Kesha den Ärzten vom Missbrauch ihres Produzenten erzählt haben. Ein Dreivierteljahr später läutete sie den Gerichtsstreit ein.

Im Oktober 2014 reichte die Sängerin eine umfassende Klage gegen Dr. Luke ein. Die Beschuldigungen lauteten sexuelle Belästigung, Vergewaltigung, emotionaler Missbrauch sowie illegale Geschäftspraktiken. Er hätte sie mehrfach unter Drogen gesetzt und hatte ¬– sowohl ohne als auch mit ihrem Einverständnis – sexuellen Kontakt mit ihr. Das habe zu einer Essstörung geführt. Die Klage wurde abgewiesen – und Dr. Luke reagierte mit einer Gegenklage.