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Kettenbrief und Co.: Vorsicht vor diesen WhatsApp-Fallen

WhatsApp findet sich mittlerweile auf zahllosen Smartphones

Was Windows-Nutzer schon lange wissen, müssen nun auch Smartphone-Freunde so langsam lernen: Je beliebter eine Software ist, desto häufiger wird sie Ziel von Hackern und anderen Neppern. Ein hervorragendes Beispiel ist WhatsApp. Rund 600 Millionen Nutzer hat die Kurznachrichten-App - und unter einer so großen Zahl an Usern hoffen Spaßvögel und Betrüger durchaus mit einer gewissen Berechtigung auf arglose Opfer. Alle paar Wochen macht eine neue Warnung für die WhatsApp-User die Runde.

Mal sind es Kettenbriefe, mal gefälschte Mitteilungen oder Updates - wahllos Links anklicken sollte man als "WhatsApper" wahrlich nicht. Da verkommen von den App-Entwicklern hausgemachte Problemchen wie die ominösen "blauen Haken" als Lesebestätigung zur ärgerlichen Randnotiz. Die sechs fiesesten, nervigsten und hartnäckigsten Whats-App-Fallen hat die Nachrichtenagentur spot on news für Sie zusammengefasst.

Kettenbrief mit Copyright-Chaos

Der Kettenbrief ist eine Haupt-Geißel der Menschheit des Internetzeitalters. Dass das simple Konzept einfach nicht auszurotten ist, beweist ausgerechnet WhatsApp dieser Tage: Es kursiert eine Message, die auffordert, ein Kerzenbild zur moralischen Unterstützung Krebskranker als Profilbild zu installieren. Wenig später folgt die Warnung vor einer Abmahnung - das Bild sei urheberrechtlich geschützt. Ob es dunkle Gesellen tatsächlich auf eine Abmahnwelle anlegen, und ob eine solche überhaupt durchzusetzen wäre, ist unklar. Klar ist: Nicht nur beim Urheberrecht, auch bei dubiosen Massenbotschaften ist immer Vorsicht geboten. Im Mail-Postfach wie bei WhatsApp.

Fake-Update mit Abofalle

Nichts geht über eine aktuelle App - aber auch bei Updates sollten WhatsApp-User überlegt vorgehen. Ende Oktober foppte eine niederländische Firma die Nutzer mit einer gefakten Aktualisierung. In Pop-Ups wurde zum Update aufgerufen. Stattdessen gab es eine nachgemachte App und eine Abofalle, die Kunden mit 4,99 Euro je Woche teuer zu stehen kommt. Die wichtige Regel: Updates sollten nur im Store geladen werden. Außerdem rät die Webseite "mimikama.at", man solle niemals die eigene Rufnummer herausgeben und auch möglicherweise angegebene Nummern nicht anrufen. Eine ähnliche Masche gab es übrigens bereits im März.

Fake-Verifizierung mit Stressfaktor

Eher in die Kategorie "blöder Scherz" fällt diese Kettenmail aus dem Jahr 2012. Sie packte die WhatsApp-User an einem neuralgischen Punkt: Der Angst vor Preiserhöhungen für ihre Lieblingsapp. WhatsApp werde wegen einer zu hohen Nutzerzahl "heruntergefahren", hieß es darin; wer die Software weiter nutzen wolle, ohne sich für 25 Dollar neu zu registrieren, müsse die Nachricht an alle Kontakte weiterleiten. Unterschrieben war die Message von einem fiktiven WhatsApp-CEO mit dem klingenden Namen Jim Balsamico. Obwohl allein das Wink mit dem Zaunpfahl genug wäre, haben die User bis heute regelmäßig "den Salat": Balsamico taucht immer wieder mit ähnlichen Warnungen in den Inboxes auf.

Weitere Kettenbriefe - und das Spiel mit der Angst

Andere Kettenbriefe spielen ebenfalls mit den Ängsten der User - allerdings in etwas verschärfter Art und Weise. So verbreitet seit geraumer Zeit ein erfundener Hacker namens "Marcel Hohmann" in Massenmessages Schrecken. Er soll unter anderem die (nicht existenten) Festplatten der Smartphones per Anruf "zerstören" - einige User wollen sogar von Hohmann tatsächlich angerufen worden sein. Völlig geschmacklos war schließlich eine Audiomessage, die im Herbst 2013 in Deutschland kursierte und nicht-weiterleitungswilligen Usern den Tod versprach.

Porno-Falle nach E-Mail-Muster

Auch die Experten des gepflegten Digital-Betrugs kennen ihre Pappenheimer. Was per E-Mail funktioniert, funktioniert auch per WhatsApp: Anfang 2013 kamen erstmals "Porno-Fallen" in Umlauf. In Messages forderten Fremde dazu auf, pikante Bilder anzuklicken. Hinter dem Link sollten dann einmal mehr teure Abos verkauft werden. Nach Angaben der Webseite "Heise Security" war gerade WhatsApp für diese Art des Spam anfällig: Da User an beliebige Telefonnummern Nachrichten versenden können, probierten die Drahtzieher softwaregestützt einfach beliebige Zahlenkombinationen aus.

Sicherheitslücken - es grüßt das Murmeltier

WhatsApp und die Sicherheit: Schon im Mai 2011 waren schwere Sicherheitslücken bekannt geworden - die Kommunikation lief gänzlich unverschlüsselt ab, Hacker hatten also leichtes Spiel beim Zugriff auf Nachrichten, Telefonnummern und Benutzerkonten. Die Nachrichten der Nutzer werden erst seit August 2012 verschlüsselt. Und bis heute schneidet die App in Sicherheits-Vergleichen nicht gut ab. Aktuell sollten sich User aber statt Hacker-Sorgen eher Gedanken über ihr eigenes Nutzungsverhalten machen. Ein Ulmer Forschungsteam hat unlängst auf das Offensichtliche hingewiesen: Durch den öffentlichen Online-Status der User können die eigenen Kontakte durchaus ein Nutzungsprofil erstellen.