Kevin Spacey: "'House of Cards' ist noch nicht weit genug gegangen"

Kevin Spacey alias Francis Underwood in "House of Cards"

In der Hit-Serie "House of Cards" spielt Kevin Spacey (56, "American Beauty") den Politiker und späteren US-Präsidenten Francis "Frank" Underwood. Da lag es bei einem Netflix-Presse-Event in Paris nahe, ihn zum laufenden US-Präsidentschaftswahlkampf zu befragen.

Fiktion vs. Realität

"Wir müssen bedenken, dass Francis Underwood eine fiktionale Figur ist", gesteht er schmunzelnd. "Allerdings wirken einige der Kandidaten im Präsidentschaftsrennen auch wie fiktionale Charaktere." Er sei mehr als einmal nach Dreharbeiten in sein Hotel zurückgefahren und habe sich gefragt, ob sie mit der neuen Storyline zu weit gegangen seien. Wer "House of Cards" kennt und liebt, dürfte über die verworrenen Machtspielchen und skrupellosen Machenschaften im Zentrum der Politik in Washington bestens im Bilde sein. Korruption, Erpressung und Mord gehören quasi zum Alltagsgeschäft.

Spacey erzählt weiter, er frage sich dann, ob die Geschichte dieses Mal zu verrückt sei und sich nicht echt anfühle. Doch dann mache er den Fernseher an, sehe die Nachrichten und stelle fest: "Wir sind nicht weit genug gegangen." Der ehemalige US-Präsident Bill Clinton ist übrigens ein Freund von Kevin Spacey. Was hält der echte Politiker von der Politserie? "Ich liebe dieses 'House of Cards'", soll er laut Spacey gesagt haben.

Staffel fünf

Für die neuen Folgen ist also noch Luft nach oben. Staffel fünf kommt 2017 heraus, dieses Mal allerdings ohne Showrunner Beau Willimon (38). Er hat der Serie den Rücken gekehrt, da er eine Pause brauche. Sorgen um die Qualität der Serie müssen sich die Fans aber nicht machen, versichert Spacey. Schließlich seien die gleichen Drehbuchautoren am Werk wie noch in Staffel vier. Willimon habe zudem bereits während den Dreharbeiten zur vierten Staffel weitere Ideen für die nächsten Folgen vorgebracht.

Foto(s): David Giesbrecht/Netflix