Kiezkneipen-Serie: Gute und schlechte Zeiten in der Mehrgenerationen-Bar

Das Willy Bresch ist eine der wenigen Kneipen, die den Mauerfall überstanden hat

Tausende Menschen laufen oder fahren täglich an der Eckkneipe "Willy Bresch", Danziger Ecke Greifswalder Straße, vorbei. Die wenigsten von ihnen sind im Prenzlauer Berg geboren. Viele von ihnen haben das traditionsträchtige Bierlokal vermutlich noch nie von innen gesehen - und die meisten haben bestimmt keine Ahnung, wer dieser Willy Bresch, von dem die Kneipe seinen Namen hat, eigentlich war. Dabei ist gleich beim Öffnen der Türe spürbar, dass dieser Ort mit seiner rustikalen, schlichten Gemütlichkeit eine lange Geschichte hat: "Mein Großvater Willy hat die Kneipe hier 1966 gegründet. Seitdem trägt sie seinen Namen", sagt André Voigt, der 52-Jährige hat mittlerweile in der 3. Generation das Sagen hinterm Tresen. "Opa ist in der Provinz Posen im heutigen Polen geboren, mit seiner Familie ist er nach dem Ersten Weltkrieg rüber nach Berlin, wo er zur Gastronomie kam. Alle seine Gäste wussten: Er war ein brillanter Billardspieler."

Kienzkneipe "Willy Bresch": Zeitenwandel in der Mehrgenerationen-Bar

Traditionskneipen gibt es in Prenzlauer Berg nur noch wenige. Eine, die den Wende und Wandel überlebt hat, ist das Willy Bresch.

Als Chef lernte André Voigt den Mann, in dessen Kneipe er nun jeden Tag steht, aber nicht kennen – zum Zeitpunkt seiner Geburt lag die Verantwortung bereits bei seinen Eltern, bei denen er ab 1987 mit einstieg. Kaum einer konnte die Veränderungen, die der Kiez in den letzten 30 Jahren mitgemacht hat, so scharf beobachten wie Voigt, der den Leuten ihre Drinks eingoss, wenn sie ihm ihr Herz ausschütteten. "Den klassischen Stammgast, so wie er vom Typus früher war, den gibt es so nicht mehr. Wir haben damals morgens...

Lesen Sie hier weiter!