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Kim Jong-un wird wie Superstar gefeiert

Zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro füllten Hundertausende Sportbegeisterte die Stadien, in anderen Ländern schaffen das nur Popstars wie Justin Bieber oder Rihanna. In Nordkorea jedoch versammelten sich 150 000 Teenager im größten Fußballstadion des Landes zu Ehren ihres Diktators Kim Jong-un.

Frenetischer Jubel, verschwitze Jugendliche und ein Lichtermeer aus Leuchtstäben. Nach langen 23 Jahren durfte sich der Sozialistische Jugendverband „Kim Il-sung“ erstmals wieder versammeln. Das gipfelte nun in der Feier des „Rungnado May Day Stadiums“ in Pjöngjang.

Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete der Auftritt von Diktator Kim Jong-un persönlich, der sich von seinen Untergebenen feiern ließ.
Die Teenager sangen sich in Ekstase, marschierten zu Ehren ihres Herrschers und huldigten der Kim-Dynastie – Propaganda in ihrer reinsten Form.

Den Abschluss der im Staatsfernsehen übertragenen Show bildete ein gigantisches Feuerwerk mit Leuchtreklame.

Junge Nordkoreaner im Alter zwischen 14 und 30 Jahren sollen der Organisation „Kim Il-sung“ beitreten und gemeinsame Aktivitäten wie Sport und Studienkreise pflegen, so heißt es in der Propaganda. In Wahrheit werden die Mitglieder aber für harte körperliche Arbeit in Großbauprojekten eingesetzt. Auch in den Ferien müssen sie bis zu acht Stunden auf der Baustelle verbringen. Nur Kinder mit wohlhabenden Eltern können dieser Art von Zwangsarbeit entfliehen.

So haben die Bilder scheinbar glücklicher Menschen in dem Stadion wenig mit der Realität in Nordkorea zu tun. Die meisten Menschen leiden unter dauerhafter Lebensmittelknappheit, die durch Misswirtschaft und internationale Sanktionen hervorgerufen wurde.

Bilder: AFP; AP