Kim Jong-uns China-Besuch zeigt, wie sehr sich Trump verkalkuliert hat

Kim Jong-un (links) und Xi Jinping treffen sich.
Kim Jong-un (links) und Xi Jinping treffen sich.

Es ist noch gar nicht so lange her, da war Nordkoreas Diktator Kim Jong-un so isoliert wie nie. Die Vereinten Nationen hatten die Sanktionen verschärft, die USA drohten offen mit einer militärischen Konfrontation und selbst Nordkoreas historische Schutzmacht China schnürte dem Schmuddelregime zunehmend die Lebensader zu. „Maximaler Druck“: So nannte US-Präsident Donald Trump die von ihm lancierte Kampagne damals stolz. Nachgeben wollte er nicht. Zumindest solange nicht, bis Kim Jong-un selbst nachgab.

Seitdem ist viel passiert. Es herrscht Tauwetter auf der koreanischen Halbinsel. So nah wie jetzt waren sich Süden und Norden wohl seit Ausbruch des blutigen Bruderkrieges 1950 nicht mehr. Auch Trump will von „maximalem Druck“ erst einmal nichts mehr wissen. Beim historischen Gipfel mit Kim versprach der US-Präsident ein Ende der „Kriegsspiele“. Selbst ein Abzug amerikanischer Truppen aus Südkorea scheint nicht mehr ausgeschlossen. Kim, von Trump einst „Raketenmann“ genannt, wurde kurzerhand zum „talentierten Mann“ erklärt, „der sein Land außerordentlich liebt“. Brutale Arbeitslager hin, grausame Hinrichtungen her.

Trump sieht in Nordkoreas Kim plötzlich einen Partner. Er glaubt, dass dieser tatsächlich sein Nuklearprogramm aufgeben könnte, ja vom Feind zum Freund werden könnte. Er dürfte sich täuschen. Das zeigt Kims erneuter Staatsbesuch in China, in dem Land also, das den USA in diesem Jahrhundert die Vorherrschaft streitig machen will. Zum bereits dritten Mal ist Kim Jong-un ins Reich der Mitte gereist. Zwei Tage will er dort verbringen, berichteten chinesische Staatsmedien.

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