Kinderkrankheiten: Wann ein Arztbesuch nötig ist

Es ist Samstagabend und das Kind hat Fieber, Durchfall, hustet oder schreit unentwegt? Gerade bei Babys sind Eltern oft unsicher, wann ein Arzt- oder gar Krankenhausbesuch wirklich nötig ist. Generell gilt: lieber einmal zu viel zum Arzt, als zu wenig. Viele Eltern wollen aber auch nicht als übervorsichtig gelten. Erfahren Sie hier, wann ein Arztbesuch unerlässlich ist, wie Sie Ihr Urteilsvermögen schulen können und welche Mittel bei leichten Beschwerden Linderung verschaffen können:

Bei plötzlichen Anzeichen einer Krankheit ist die Verunsicherung von Eltern oft umso größer, je jünger das Kind ist. Tatsächlich gilt, je kleiner das Kind ist, umso vorsichtiger sollte man sein. Wenn ein Baby plötzlich starken Durchfall bekommt, an Gewicht verliert oder nicht mehr trinken will, sollte es möglichst schnell ärztlich untersucht werden. An Wochenenden steht hierfür auch ein Notdienst oder eben das Krankenhaus zur Verfügung. Junge Eltern sollten sich klar machen, dass es normal ist, bei dem Nachwuchs nicht immer sofort zu wissen, was zu tun ist.

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Arztbesuche schulen das Urteilsvermögen
„Sobald das Baby auf die Welt kommt, wird schon eine erste Untersuchung im Krankenhaus durchgeführt“, erklärt Dr. Nina Gatter, Kinderärztin aus Köln. „Innerhalb des ersten Lebensjahres folgen dann die Vorsorgeuntersuchungen U2 bis U6. Dort wird geschaut, ob das Baby sich altersgerecht entwickelt – ob es greifen, sich drehen oder krabbeln kann. Bei diesen Untersuchungen wird auch geprüft, ob eventuell körperlich irgendetwas nicht in Ordnung ist.“ Diese Arztbesuche regelmäßig wahrzunehmen, ist nicht nur unerlässlich für die Gesundheit des Kindes. Sie können jungen Eltern auch dabei helfen, den gesamten Zustand des Kindes besser im Blick zu behalten. Und das ist wichtig wenn es um die Frage geht, zum Arzt zu fahren oder nicht.

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Wann Hausmittel helfen oder der Arztbesuch nötig ist
Egal ob kleines Baby oder Kleinkind: Husten, Fieber und Schnupfen gehören gerade in den ersten Jahren zum Standardprogramm bei den Heranwachsenden. Wenn die Symptome leichter Natur sind, kann man seinem Spross oft schon mit ein paar einfachen Tricks Linderung verschaffen. Bei schwereren oder länger anhaltenden Symptomen sollte man hingegen zum Arzt.

Schnupfen und Husten
Wenn ein Baby Schnupfen hat, kann Kochsalzlösung oder gereinigtes Meerwasser Abhilfe verschaffen. Auf richtiges Nasenspray sollte hingegen nur im äußersten Notfall zurückgegriffen werden. „Auch von der Beträufelung der Nase mit Muttermilch, wie es noch so oft geraten wird, sollte man absehen,“ rät die Hebamme Simone Bois-Riesop. „Heute weiß man, dass dies zu Infektionen der Atemwege führen kann.“ Ein leichter Husten klingt oft schon nach kurzer Zeit wieder ab, versuchen Sie es ansonsten mal mit Zwiebelsirup statt Hustensaft. Bei länger anhaltendem und schwerem Husten sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden.

Fieber und Durchfall
Generell gilt: Bei hohem Fieber oder starkem Durchfall sollte man schnell mit einem kleinen Baby zum Arzt gehen. Durch den Durchfall verliert das Kind viel Flüssigkeit, während hohes Fieber eventuell Anzeichen ernsthafterer Erkrankungen sein können.

Ohrenentzündung
Leider kann ein Baby noch nicht mitteilen, was ihm genau fehlt. Wenn es weint, den Kopf ständig von einer Seite zur anderen dreht oder versucht, nach seinen Ohren zu greifen könnte das in Verbindung mit Fieber eventuell auf eine Mittelohrentzündung hindeuten. Diese sollte schleunigst vom Arzt behandelt werden, wie die Kinderärztin Nina Gatter erklärt: „Der Kinderarzt kann mit einem speziellen Gerät feststellen, ob sich im Ohr oder im Gehörgang eine Entzündung befindet. Je nach Stärke der Entzündung wird er dann abschwellende Tropfen, ein Schmerzmittel oder vielleicht sogar ein Antibiotikum verschreiben.“

Vernetzung mit anderen Eltern
Gerade wenn es für die Eltern das erste Kind ist, sind viele Dinge neu und ungewohnt. Mit der Zeit und der Erfahrung werden die Eltern allerdings an der Herausforderung Baby wachsen, und besser einschätzen lernen, ob ein Arztbesuch wirklich von Nöten ist, oder nicht. Gute Ratgeber für junge Eltern sind dabei vor allem auch andere Eltern. Denn alle jungen Paare mit Kind stehen vor den selben Problemen.