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Kindertagesstätten-Bericht: Für die Jüngsten 88 neue Plätze

Ausbau der U3-Betreuung gerät etwas ins Stocken - Aber zwei Eröffnungen

Köln, so auch der Stadtbezirk Nippes, verjüngt sich so schnell und intensiv, dass der Neubau von Kindergärten kaum Schritt halten kann. So könnte das Fazit des "Zwölften Statusbericht zum Ausbau der Kindertagesbetreuung in Köln" lauten, dass das Bildungs-, Jugend- und Sportdezernat vorgelegt hat - ebenfalls der Bezirksvertretung Nippes. Schon seit 2012 informiert die Stadt halbjährlich darüber, wie sich Angebot und Versorgungslage bei Kita- und Tagespflege-Plätzen entwickelt haben. "Von Dezember 2015 bis Dezember 2016 ist insbesondere die Anzahl der Kinder unter drei Jahren außerordentlich stark gestiegen", bestätigt das Dezernat. So sei sie bei Jungen und Mädchen bis zu einem Alter von drei Jahren in Köln allein um 1647 geklettert - pro Tag kamen per Saldo also in der Altersgruppe gleich vier Neubürger hinzu. Ähnlich sieht es im Stadtbezirk Nippes aus, wie die Auswertung des "Kölner Stadt-Anzeiger" anhand der Kita-Platzzahlen und der aktuellsten Bevölkerungs-Statistik zum Stichtag Silvester 2016 ergibt: Danach lebten 3799 Kinder unter drei Jahren im Bezirk. Auch hier sind es 150 mehr als ein Jahr zuvor. Dem gegenüber ist der Ausbau von Kitaplätzen etwas ins Stocken gekommen. So gab es - nach den zahlreichen Neueröffnungen quer durch den Bezirk in den vergangenen Jahren - im abgelaufenen Kita-Jahr 2016/17 "nur" zwei Neuzugänge mit insgesamt 88 Plätzen für Unter-Dreijährige. Seit Mai bietet die neue Kita der Fröbel-Gruppe an der Seekabelstraße auf dem neu bebauten Clouth-Gelände 50 U3- und 90 Ü3-Plätze. Im Juli folgte die "Kita Wichtelstadt" der Step-Kids-Kitas gGmbH am Niehler Kirchweg, auf einem Teil des früheren Nippeser Badgeländes, mit 38 U3- und 82 Ü3-Plätzen. Letzteres Areal, auf dem auch eine Grundschule geplant ist, liegt teils in Niehl, teils in Weidenpesch; die Verwaltung rechnet die Kita-Plätze jedoch in ihrer Statistik dem Stadtteil Nippes zu. Gesamtbezirklich machte die U3-Versorgungsquote durch die Neueröffnungen drei Prozentpunkte gut, auf jetzt 44 Prozent. Mit Blick auf die einzelnen Stadtteile springt Nippes selbst wegen der zwei neuen Kitas von 47 auf 53 Prozent. Damit ist der langjährige Spitzenreiter Riehl abgelöst, wo keine neuen Tagesstätten hinzu kamen und wo die rechnerische Quote durch junge Neubürger von 55 auf 49 Prozent gesunken ist. Es folgen Weidenpesch und Mauenheim mit 46 sowie 45 Prozent, Bilderstöckchen und Longerich mit 37 sowie 36, am Ende Niehl mit 31 Prozent. Etwas kurios: Dort war die Zahl der Unter-Dreijährigen im vorigen Jahr gegen den Trend sogar um zehn auf 626 gesunken. Im Ausblick auf die Folgejahre gibt die Verwaltung eine verhaltene Prognose ab. "Angesichts der massiv steigenden Kinderzahlen wird immer deutlicher, dass die in den letzten Jahren neu in Betrieb genommenen Kindertagesstätten den Ausbaubedarf nicht decken können. Unter den jetzigen Bedingungen wird es auch kaum möglich sein, bis 2020 eine Versorgungsquote von 50 Prozent bei Unter-Dreijährigen zur Verfügung zu stellen und die Mehrbedarfe Ü3 zu decken." Hauptgründe hierfür seien der Mangel an geeigneten Grundstücken und die lange Dauer von Planung bis Eröffnung. Als Reaktion hierauf will die Verwaltung auf noch mehr Investoren-Wettbewerbe und den Verkauf erschlossener städtischer Flächen setzen, die Baugenehmigungen beschleunigen sowie den Flächennutzungsplan überarbeiten, so dass mehr Flächen für Jugend und Bildung reserviert werden. Mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) will man bei Firmen für betriebseigene oder betriebsnahe Kitas werben....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta