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Kino: Ein Fluchtauto fahren ist doch ein Kinderspiel

„Baby Driver“ ist ein rasanter Actionfilm und irgendwas zwischen „Drive“ und „Transporter“. Nur hat der Fahrer hier noch Babyflaum.

Im Schwäbischen und in der angloamerikanische Medienproduktion gibt es eine mehr oder weniger ausgeprägte Tradition der Verniedlichung. Während die einen dies damit zum Ausdruck bringen, allem Möglichen die Endsilbe "-le" anzuhängen, duplizieren die anderen Bands, Serien oder Comichelden immer wieder als kindliche Miniatur.

So geschehen etwa in der TV-Serie "Muppet Babies" oder zuletzt im "Lego Batman Movie". Der auf ironische Genre-Adaptionen spezialisierte Regisseur Edgar Wright ("Shaun of the Dead") hat nun gewissermaßen Ryan Goslings weltentrückten Helden aus dem hochgradig stilisierten Thriller "Drive" neu aufgelegt, als "Driverle", wie ein Schwabe sagen würde, als "Baby Driver", gemäß dem Titel.

Bild Nr. 1:
Weiche Züge, harter Job: Ansel Elgort als Baby 20th Century Fox

Es geht erneut um einen genialischen Autofahrer, der sein Können in den Dienst des Verbrechens stellt. Seine Einsätze als Fluchtfahrer erledigt er mit verspielter Virtuosität, hoch professionell und so cool wie ein in Meditation versunkener Mönch. Erst durch eine sich anbahnende Liebesbeziehung entwickelt er Skrupel, erwägt seinen Ausstieg. Während Ryan Gosling in "Drive" namenlos blieb und die Aura eines melancholischen Cowboys kultivierte, trägt der von Ansel Elgort gespielte Driver seinen Namen "Baby" wie eine Auszeichnung.

Er mag Anfang 20 sein, doch seine weichen Züge lassen ihn zwischen all seinen verhärmten Gangsterkollegen wirklich wie ein unschuldiges Kind wirken. Statt eines Schnullers im Mund hat er Kopfhörer in den Ohren, beschallt sich pausenlos mit Musik, vor allem er...

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