Klamroth verliert Sendezeit - ARD streicht drastisch bei „Hart aber fair“, ein anderes Format profitiert

Louis Klamroth und sein Talkformat "Hart aber fair" sollen im kommenden Jahr nur noch 20 statt 30 Mal zu sehen sein.<span class="copyright">WDR/Julia Sellmann</span>
Louis Klamroth und sein Talkformat "Hart aber fair" sollen im kommenden Jahr nur noch 20 statt 30 Mal zu sehen sein.WDR/Julia Sellmann

Die ARD plant eine drastische Kürzung der Talkshow „Hart aber fair“: Statt 30 Folgen soll es 2025 nur noch 20 geben. Moderator Louis Klamroth steht in der Kritik, die Zukunft der Sendung ist ungewiss.

Die ARD plant, die Zahl der Ausstrahlungen der Talkshow „Hart aber fair“ mit Moderator Louis Klamroth im Jahr 2025 deutlich zu reduzieren. Nach Informationen des Branchendienstes „ Medieninsider “ soll das Format im kommenden Jahr nur noch 20 statt bisher 30 Mal auf Sendung gehen. Die ARD-Programmdirektion habe dies bestätigt.

Die geplante Reduzierung der Sendungen ist Teil einer größeren Neuausrichtung der ARD-Talkformate. Für das Jahr 2025 strebt die ARD eine veränderte Konstellation ihrer Talkshows an, hieß es bereits im Sommer in einer Mitteilung des Senders. Details zu den Veränderungen wurden damals noch nicht veröffentlicht.

Weniger „Hart aber Fair“, mehr „Maischberger“

Nun scheint festzustehen, dass nicht nur „Hart aber fair“ betroffen ist, sondern auch andere Formate von den Anpassungen profitieren könnten. Sandra Maischberger, die seit vielen Jahren eine eigene Talkshow in der ARD moderiert, soll mehr Sendezeit erhalten.

Laut „Medieninsider“ solle ihre Sendung im kommenden Jahr von ursprünglich geplanten 58 auf 67 Ausstrahlungen aufgestockt werden. Dies habe auch die ARD bestätigt.

Weiterhin tragende Rolle für Louis Klamroth in ARD-Planung

Louis Klamroth soll aber weiterhin eine zentrale Rolle in den Planungen der ARD spielen, insbesondere im Hinblick auf andere Formate. „Die non-linearen Angebote sollen zukünftig noch stärker in den Fokus des Gesamtkonzepts der Gesprächssendungen rücken. Dabei soll es noch besser gelingen, den politischen Diskurs auch in jüngere Zielgruppen zu tragen“, hieß es im Sommer von der ARD. Die ARD betont, dass der Fokus in Zukunft verstärkt auf digitalen Angeboten liegen werde.

Ziel sei es, politische Debatten auch für jüngere Zielgruppen zugänglicher zu machen. Klamroth präsentierte bereits den digitalen Ableger „Hart aber fair to go“ in der ARD-Mediathek, weitere Formate mit ihm seien in Planung.

Klamroth übernahm die Moderation und Produktion Anfang 2023 von Frank Plasberg

Klamroth übernahm die Moderation und Produktion der Sendung Anfang 2023 von Frank Plasberg, der das Format über zwei Jahrzehnte geprägt hat. Seit Klamroths Amtsantritt gab es aber immer wieder Kritik am neuen Konzept der Sendung, sowohl von Zuschauern als auch senderintern.

Laut „Medieninsider“ werde diskutiert, ob Klamroth langfristig die richtige Besetzung für das politische Talk-Format sei. Auch die Zukunft von „Hart aber fair“ insgesamt sei mehrfach wegen sinkender Zuschauerzahlen in Frage gestellt worden.