Bedenkt kaum jemand: Geld sparen dank Transponder in der Mülltonne
Viele Mülltonnen haben inzwischen kleine Transponder-Chips verbaut, mit denen die Zählung der Leerungen erleichtert wird. Je nach Wohnort kann man damit etwas Geld sparen.
Es ist mittlerweile schon fast ein Klischee geworden, wie akribisch die Menschen in Deutschland den Müll trennen. Das Thema sorgt in Haushalten immer wieder für Diskussionen darüber, was in welche Tonne gehört. Schwarz, blau, gelb, braun. Manche halten das für umweltbewusst, andere für kleinlich.
Was nicht jeder auf dem Schirm hat: Immer mehr Mülltonnen sind mit kleinen Transponder-Chips ausgestattet. Diese helfen nicht nur den örtlichen Entsorgern, sondern auch den Anwohnern, denn dadurch lässt sich auch Geld sparen.
Elektronischer CHIP in der Mülltonne
Der kreisrunde RFID-Chip in der Mülltonne ist in der Regel oben an der vorderen linken Ecke der Mülltonne zu finden. Manchmal sieht man ihn von oben, doch meistens ist er unsichtbar unter dem Rand versteckt. Wenn Sie die Tonne vorsichtig hinlegen, dann können Sie ihn erblicken.
Diese Transponder brauchen keinen Strom, denn sie sind passiv und speichern lediglich einen weltweit einzigartigen Identifikationscode, den der Entsorger einer Adresse oder einem Grundstück zuordnen kann. Daten zu den Anwohnern werden nicht darauf gespeichert.
Wenn der Müllwagen die Tonnen hochhebt, dann wird der Chip ausgelesen und die Entleerung wird gezählt – dadurch müssen das die Mitarbeiter nicht mehr händisch machen. Den Chip finden Sie vor allem bei Bio- und Restmülltonnen, da deren Abholung in der Regel kostenpflichtig ist.
Der Pappmüll in der blauen Tonne ist oftmals schon in der Sockel- oder Grundgebühr enthalten, dennoch haben die Tonnen manchmal einen Chip, damit der Aufenthalt der Tonnen festgestellt werden kann oder einfach zu statistischen Zwecken.
Die Abholung von Plastikmüll in der gelben Tonne ist kostenfrei, daher haben diese nicht unbedingt einen Transponder.
Geld sparen dank Chip in der Mülltonne
Diese automatische Zählung bedeutet auch, dass Sie Geld sparen können, wenn Sie den Müll ordentlich trennen. Wenn Sie also Plastikverpackungen immer in die gelbe Tonne geben, dann sparen Sie Platz beim Restmüll.
Haben Sie obendrein eine Biotonne, dann achten Sie zusätzlich darauf, Lebensmittel und organische Stoffe nur dort hineinzuwerfen. Deren Entsorgung ist nämlich günstiger als beim Restmüll, wodurch Sie erneut Platz sparen.
Sie können auch strategisch vorgehen: Wenn Sie ohnehin wenig Müll erzeugen, dann müssen Sie die Tonne auch nicht an jedem einzelnen Abholungstermin an die Straße stellen. Ist die Tonne nur halb voll, dann stellen Sie diese einfach beim nächsten Mal nach draußen.
Die Gebühr ist nämlich nur dann zu zahlen, wenn der Restabfall wirklich geleert wird. Das Gewicht spielt dabei keine Rolle.
Doch wie viel lässt sich dadurch einsparen?
Die Preise pro einzelner Abholung können je nach Gemeinde stark schwanken. Bei zweiwöchiger Abholung von 60 Litern Restmüll entstehen laut dem Müllgebührenranking 2022 Kosten zwischen 130 und über 600 Euro im Jahr – was je Abholung 5 bis 23 Euro sind.
Wer jede zweite Abholung überspringt, spart damit also zwischen 65 und 300 Euro im Jahr nur beim Restmüll. In kleineren Städten können die Kosten auch niedriger ausfallen, und damit auch die Ersparnisse. Allerdings sind bei manchen Entsorgern bereits die ersten zwölf Abholungen im Grundpreis enthalten, was das Einsparpotenzial wiederum fast halbiert.
Aber Vorsicht: Sie dürfen den Transponder keinesfalls entfernen, um die Zählung zu manipulieren. Außerdem entleert der Müllwagen Tonnen ohne die Erkennungsmarke nicht. Bei gechippten Tonnen ist auf der Seite oft auch ein Aufkleber zu finden, der einen Barcode und die ursprüngliche Adresse für Menschen lesbar anzeigt.
Mülltonnen-Chips helfen auch bei Diebstahl weiter
CHIP hat mit einem Mitarbeiter eines lokalen Entsorgungsdienstes gesprochen, der noch andere Vorteile des Transponders in der Mülltonne erläuterte.
Mülltonnen, die öffentlich zugänglich sind, werden auch hin und wieder gestohlen. Die Diebe erhoffen sich dadurch, einfach mehr Volumen entsorgen zu können, ohne extra zu zahlen – denn der Chip zählt ja weiterhin auf die originale Anschrift.
Wie der Mitarbeiter verriet, können sich Betroffene dann beim lokalen Entsorger melden, um den entsprechenden Chip in der Datenbank sperren zu lassen. Fährt der Müllwagen vor, dann wird die Tonne nicht ausgekippt, sondern der Greifarm bleibt auf halber Höhe stehen. Sie kann dann mithilfe des Aufklebers an der Seite später zum rechtmäßigen Grundstück zurückgebracht werden.
CHIP meint: Anreize für saubere Mülltrennung
In kleineren Gemeinden fallen die Kosten für die Entsorgung nicht so hoch aus, als dass sich das regelmäßige "Überspringen" der Abholung aufs Jahr gerechnet lohnen würde. Dennoch bietet die Zählung mithilfe des Transponders einen Anreiz, den Müll sauber zu trennen. In Städten wie Leverkusen, wo die jährlichen Kosten über 600 Euro liegen können, lässt sich dadurch vielleicht mehr sparen. Allerdings wissen die wenigsten Bürger wirklich davon oder machen einfach keinen Gebrauch davon.
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