Kleinwagen für unter 25.000 Euro: ID.2 soll VWs "Game-Changer" werden
VW plant für 2025 die Trendwende – besonders im Bereich der Elektroautos. Das Ziel: Ein Viertel der Gesamtverkäufe sollen Stromer ausmachen. Damit möchten die Wolfsburger nicht nur die strengen CO₂-Grenzwerte der EU erfüllen, sondern auch Strafzahlungen vermeiden. Der Erfolg hängt dabei von einem kompakten Modell ab, das großes Potenzial verspricht: dem ID.2.
Trotz zahlreicher Herausforderungen blickt der VW-Konzern zuversichtlich nach vorn. Martin Sander, seit Juli 2024 Vertriebschef der Pkw-Sparte, gibt sich im Gespräch mit Automotive News Europe optimistisch: "Die Totenglocken zu läuten, wäre völlig fehl am Platz." Für Volkswagen sei vor allem eines entscheidend – exzellente Produkte. Und genau hier habe das Team ganze Arbeit geleistet.
Ein Beispiel dafür ist der ID.3. Dieses Elektroauto punktet mit einer Reichweite, die das Model Y von Tesla übertrifft, einer Ladegeschwindigkeit, die schneller ist als beim BMW i4, und einer Leistung, die auf dem Niveau des Golf GTI liegt. Und das alles gibt es aktuell in Deutschland für unter 30.000 Euro.
Doch der ID.3 ist nur der Anfang. Als "echten Game-Changer" sieht Sander das Fahrzeug. Der vollelektrische Kleinwagen soll mit einem Preis von unter 25.000 Euro das Herzstück des europäischen Marktes werden.
Mehr Praxis mit E-Autos soll Vorbehalte abbauen
Im Interview betont Sander, dass es aktuell nicht nur um Verkaufszahlen geht. Viel wichtiger sei es, dass immer mehr Menschen praktische Erfahrungen mit Elektroautos sammeln. Denn nur wer selbst erlebt habe, wie unkompliziert und angenehm das Fahren mit einem Elektroantrieb ist, werde eher bereit sein, den Wechsel zu wagen. Sein Vorschlag: Interessenten sollten nicht nur kurze Probefahrten machen, sondern E-Autos für einen halben oder ganzen Tag testen können. So ließen sich viele Vorurteile abbauen, beispielsweise in Bezug auf das öffentliche Laden.
Ähnlich sieht Sander die Motivation innerhalb des Unternehmens. Wenn die Werke gut ausgelastet seien und die Produktion als zukunftsfähig wahrgenommen werde, stärke das auch das Selbstbewusstsein der Belegschaft. Nur so könne eine "Can-do-Kultur" entstehen.
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Mehr Geschwindigkeit und Effizienz als Schlüssel zum Erfolg
Sander gibt offen zu, dass die Rentabilität im Bereich der Elektroautos weiterhin eine Herausforderung bleibt. Ein Preis von 25.000 Euro für ein E-Auto sei für viele Kunden immer noch eine hohe Hürde. Doch VW plant bereits, in Zukunft vollelektrische Modelle für unter 20.000 Euro anzubieten – und das aus eigener Kraft. Anders als in der Vergangenheit werde hierfür kein Partner wie Renault benötigt, mit dem frühere Kooperationsgespräche gescheitert waren. Mit Marken wie Cupra und Skoda sieht Sander den Konzern stark genug, um auch in diesem preissensiblen Marktsegment konkurrenzfähig zu sein.
Auch bei der Entwicklungszeit zeigt sich laut Sander ein deutlicher Fortschritt. Hier profitiere VW von den Erfahrungen in China, wo man in vielen Bereichen schneller sei. Besonders von der Partnerschaft mit Xpeng habe der Konzern wertvolles Know-how gewonnen. Gleichzeitig spricht sich Sander klar für freien Welthandel aus. Als global agierender Konzern könne VW kein Interesse an Handelsschranken haben. "Aber", so der Vertriebschef, "wir machen keine Politik – wir müssen mit ihr leben."
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