Smartphone-Nebenwirkungen: Wachsen unseren Teens wirklich kleine Hörner?

Hier sind die Teufelshörner zu sehen, die laut der Studie durch den Smartphone-Gebrauch wachsen. (Bild: Scientific Reports)
Hier sind die Teufelshörner zu sehen, die laut der Studie durch den Smartphone-Gebrauch wachsen. (Bild: Scientific Reports)

Die Aufregung ist groß! Wachsen Teenagern durch zu viel am Smartphone verbrachte Zeit tatsächlich kleine Knochenhörner hinter den Ohren, wie es eine australische Studie nahezulegen scheint?

Die Befürchtungen aller besorgte Teenagereltern schienen sich zu bewahrheiten, als vor kurzem eine Studie veröffentlicht wurde, die nachweist, dass ihren Kindern hinter der Ohrwurzel kleine Knochenhörner wuchsen. Jede Mutter und jeder Vater, die schon einmal ihrem pubertierenden Kind am Essenstisch gesagt haben, dass sie jetzt endlich mal ihr Handy beiseite legen sollen, haben laut der Studie ein richtig schön abschreckendes Beispiel an der Hand.

Der Teufel trägt Handy?

Dass exzessiver Smartphone-Gebrauch nicht allzu gesund ist, dürften viele schon geahnt haben. Schlecht für die Augen, schlecht für die Haltung und dann ist da noch die obskure Strahlenbelastung, die uns - je nachdem wem man glaubt - früh ins Grab bringen wird. Die Studie der “University of the Sunshine Coast” in Queensland, Australien, legt jetzt nahe, dass es tatsächlich Knochenveränderungen gibt, die mit dem übermäßigen Gebrauch von Smartphones zu tun haben. Die biomechanischen Untersuchungen ergaben, dass jungen Erwachsenen Knochenwucherungen am Schädel wachsen, verursacht durch die schräge Kopfhaltung bei der Handynutzung als Teenager.

Durch die Verlagerung des Gewichtes von der Wirbelsäule auf die Nackenmuskulatur, so die Studie, würden die verbindenden Sehnen und Bänder übermäßig belastet. Ähnlich wie bei Hornhaut an den Händen entstünden durch den zusätzlichen Druck dann die Horn-förmigen Auswüchse hinter dem Ohr. Die jungen Menschen, die für die Studie untersucht wurden, hatten über Schmerzen in dem Bereich geklagt. In der gesamten untersuchten Gruppe kam in der Studie heraus, dass die jüngste Gruppe der Probanden besonders anfällig für die Knochenhörner sind. Darunter waren männliche Untersuchte noch einmal deutlich gefährdeter als ihre weiblichen Pendants. Am Ende der bereits 2018 abgeschlossenen Studie folgte für die australischen Wissenschaftler der Schluss, dass einige Beweise dafür sprächen, dass diese Risikogruppe besonders viel Zeit am Smartphone verbrächte.

Alles kleine Teufel? Gut für den Nacken ist die ständige Smartphone-Nutzung auf keinen Fall. (Getty Creative)
Alles kleine Teufel? Gut für den Nacken ist die ständige Smartphone-Nutzung auf keinen Fall. (Getty Creative)

Nicht so schnell, liebe Eltern

Da es aber keine schlüssige parallele Untersuchung zur tatsächlichen Mobilgerätenutzung der Probanden gab, sind die Ergebnisse diesbezüglich eher spekulativ. Nachdem herauskam, dass einer der involvierten Forscher, David Shahar, selbst als Chiropraktiker aktiv ist, wuchsen nicht nur Hörner, sondern auch leise Zweifel an der Validität der Studie. Um ihre geliebten Smartphones fürchtende Twitter-User waren außerdem schnell dabei, den Nachweis über einige inhaltliche Fehler in der Studie zu führen. So sei beispielsweise die Risikogruppe einmal mit „18- bis 29-Jährigen“ und ein anderes Mal mit „18- bis 30-Jährigen“ bezeichnet worden. Anscheinend war die Prüfung der Studie durch das veröffentlichende Wissenschaftsmagazin „Scientific Reports“ eher spärlich ausgefallen. So oder so ist der abschließende Beweis eher umstritten und Teenager auf der ganzen Welt können zunächst erleichtert aufatmen.

Die Frage war ohnehin von Beginn an, ob es nicht viele Millenials eher cool als abschreckend finden würden, wenn ihnen Teufelshörner wachsen würden.