Werbung

Zverev scheitert an Angstgegner - Federer souverän

Alexander Zverev scheitert in Halle in Runde eins

Deutschlands Spitzenspieler Alexander Zverev hat seine Rasenpremiere gründlich vermasselt, Roger Federer spazierte dagegen spielend leicht ins Achtelfinale.

Zverev unterlag dem gleichaltrigen Kroaten Borna Coric beim 1:6, 4:6 im vierten Vergleich schon zum dritten Mal. Der 21 Jahre alte Weltranglistendritte war gegen seinen Angstgegner chancenlos und kassierte gleich vier Breaks. Grand-Slam-Rekordsieger Federer schlug dagegen den Slowenen Aljaz Bedene problemlos 6:3, 6:4 und feierte seinen 17. Erfolg auf Rasen in Serie.

Auch Alexander Zverevs großer Bruder Mischa Zverev scheiterte in der ersten Runde. Der 30 Jahre alte Hamburger unterlag dem Russen Karen Chatschanow 6:7 (5:7), 3:6. Damit sind aus deutscher Sicht bislang nur Philipp Kohlschreiber und Florian Mayer im Achtelfinale der Gerry Weber Open. Der erst 17 Jahre Rudolf Molleker könnte noch als dritter Deutscher in die Runde der letzten 16 einziehen. Das Match des Berliners gegen Lucky Loser Nikolos Basilaschwili (Georgien) wurde beim Stand von 0:1 aus Mollekers Sicht aufgrund von Regen unterbrochen und auf Mittwoch verschoben.

Dritte Niederlage gegen Coric

Seine letzte Erstrunden-Niederlage hatte Vorjahresfinalist Alexander Zverev bei den French Open 2017 gegen den Spanier Fernando Verdasco kassiert. Bereits 2015 in Cincinnati und in der zweiten Runde bei den US Open 2017 verlor Zverev gegen Coric. Nach seinem beim Viertelfinal-Aus bei den diesjährigen French Open erlittenen Muskelriss im linken Oberschenkel spielte Zverev gegen Coric noch mit einer Bandage.

"Ich analysiere das Spiel nicht. Meine Vorbereitung war genau ein Training und ein Doppelmatch. Mehr habe ich auf Rasen nicht gespielt. Ich hätte mir eine einfachere erste Runde gewünscht", sagte Zverev: "Mit dem Oberschenkel war alles gut, ich habe mich komplett schmerzfrei gefühlt, aber ich hatte halt keinen Ball auf dem Schläger."

Rekordgewinner Federer (neun Titel), der nach dem erstmaligen Turniersieg in Stuttgart in Halle seinen zehnten Triumph anstrebt, muss seinen Titelgewinn bei der Wimbledon-Generalprobe aus dem vergangenen Jahr verteidigen, um weiterhin die Nummer 1 zu bleiben. Im Achtelfinale trifft Federer am Donnerstag auf den Franzosen Benoit Paire.

Federer freut sich über Pause

"Ich habe das Match mit meinem Aufschlag dominiert, habe ihn nie richtig reinkommen lassen. Er hatte keine Breakchance. Ich bin total happy für eine erste Runde mit wenig Training", sagte Federer: "Aber ich bin froh, dass ich morgen eine kleine Pause bekomme."

Zehn Siege bei einem Turnier sind dem Australian-Open-Champion in seiner Karriere noch nicht gelungen. In Wimbledon (ab 2. Juli) peilt Federer seinen neunten Titel an.

Der gebürtige Augsburger Kohlschreiber setzte sich am Dienstag gegen den Ungarn Marton Fucsovics durch, der beim Stand von 4:6, 6:3, 2:1 für Kohlschreiber verletzt aufgeben musste.

Mayer überrascht gegen Gasquet

Mayer gewann beim überraschend deutlichen 6:2, 6:2 gegen den Franzosen Richard Gasquet erst sein zweites Hauptfeldmatch in diesem Jahr auf der ATP-Tour. "Ich gehe hier auf den Centre Court, und bin irgendwie ein anderer Mensch. Ein toller Sieg für mich heute. Das Jahr lief ja nicht gerade erfolgreich bisher", sagte Mayer.

Kohlschreiber, der 2011 in Halle triumphiert hatte, spielt gegen Matthew Ebden aus Australien. Mayer bekommt es auf seiner Abschiedstournee bei den Gerry Weber Open mit Andreas Seppi (Italien) zu tun. Der Halle-Sieger von 2016 beendet nach den diesjährigen US Open seine Karriere.

Am Montag waren Lokalmatador Jan-Lennard Struff, Maximilian Marterer und Matthias Bachinger in der ersten Runde in Halle ausgeschieden. Peter Gojowczyk sagte am Dienstag sein Erstrundenmatch gegen Molleker kurzfristig ab.