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Kolumne: Es ist wieder Jagdzeit

Die fremde Katze behauptet: Sie war es nicht

Es begann mit einem Rumms. Es war mitten in den Nacht und ich fuhr aus dem Schlaf hoch. In der Küche war anscheinend etwas umgefallen. Etwas Großes. Einen Moment überlegte ich, ob ich Angst haben sollte oder das Problem doch lieber bis zum Morgen vertagen. Dann hörte ich leises Getrappel und beschloss, lieber nachzusehen, was da passiert war. Und wem.

Es ist wieder Jagdzeit. Bei uns im Haus bedeutet das emsiges Geraschel und Getrapse in den Zwischenböden und Wänden. Wenn die Damen und Herren Mäuse sich dann endlich bis in die Küche durchgenagt haben, heißt das wiederum: Man findet überall Dreck. Zerfetzte Dämmwolle an den Heizungsrohren, angefressene Packungen in den Schränken, in diesem Jahr: weiträumig verstreute Buchstabennudeln. Vielleicht wollten die Mäuse ja lesen lernen, wer weiß. Und ja, Mäuse mögen sehr niedliche Tiere sein. Ihre Hinterlassenschaften aber sind es nicht. Also, fand ich, sollten unsere neuen Mitbewohner möglichst schnell wieder weg. Bloß wie?

Die fremde Katze ist in dieser Frage nur auf den ersten Blick eine gute Lösung. Zwar hatte sie sich zu Saisonbeginn schnell in der Küche einen Posten eingerichtet. Ihr Jagdsitz ist ein Stuhl mit einem karierten Kissen, auf dem sie mit wichtiger Miene thront. Allerdings wirkt sie dabei weniger wie ein Jäger als wie ein rundlicher Wachmann. Ab und zu fixierte sie streng die Zimmerecken, aus denen das Mausgeraschel kam. Der wahre Fokus ihres Interesses lag, wie ich bald feststellte, aber gar nicht bei den Mauselöchern....

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