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Kolumne Papas&Opas: Zu Besuch bei den Igeln in Hermsdorf

Linus ist ungewöhnlich still bei unserem Ausflug. Auf Fragen reagiert er bloß mit Kopfschütteln oder Nicken. Stattdessen beobachtet er alles ganz genau. Nur einmal gibt er einen Ton von sich, der sich anhört wie das Geräusch, das unser aller Bundestrainer Jogi Löw so gern zwischen zwei Sätzen ausstößt. „Tsch“ macht Linus, kräftig durch die Zähne nach hinten gezogen, als die freundliche Sybille ihm vorsichtig Piksi in seine Hände legt. Wie der Name vermuten lässt: Das pikst, was man dem kleinen Kerl nicht übel nehmen kann. Schließlich ist er ein Igel. Die rollen sich nun mal ein und stellen ihre Stacheln hoch, wenn sie sich unsicher oder bedroht fühlen.

Linus wusste das natürlich vorher. Seine Eltern und sein Opa haben ihm schon häufig von Tieren erzählt, auch von Igeln. Sybille kennt aber viel mehr spannende Geschichten, manche traurige. Sie gehört zum Arbeitskreis Igelschutz Berlin. In der Geschäftsstelle des Vereins in Hermsdorf sind zurzeit 60 der stacheligen Gesellen in Boxen untergebracht. Sie müssen verpflegt werden – alle mit Nahrung, manche medizinisch. Ihre großen Käfige werden täglich gesäubert. Darin sind die Igel sicher, haben etwas Auslauf, ihre Futterbehälter und einen Pappkarton, in dem sie es sich zwischen geschreddertem Altpapier kuschelig machen. Jedes Tier wird gewogen, um zu sehen, ob es eine gute Entwicklung nimmt. Die meisten werden hier überwintern, weil sie noch zu klein sind, um ausgesetzt zu werden. Oder zu verletzt.

Sybille nimmt sich Zeit, uns alles ...

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