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Stadtflucht: Urlaub in Corona-Zeiten: Keine Bewegung!

Berlin. Ich habe Urlaub. Schon seit zwei Wochen, aber erst, als mich neulich jemand danach fragte, fiel mir auf, was anders ist als sonst. Wo man früher gefragt wurde, wo man gewesen war, und wo sich im besseren Fall eine Fachsimpelei anschloss über die schönsten Strände Kretas oder die besten Orechiette Apuliens (Öhrchennudeln in Bari), lautet die Frage dieser Tage: Was hast du im Urlaub gemacht? Gemeint ist meist: Worauf musstest du verzichten?

Ja, es kann sein, dass ich verreist wäre, wenn nicht das Virus, und so weiter. Aber. Ich überlegte, wie ich Außenstehenden am besten beschreiben sollte, warum es mir nicht leid getan hat, hier zu bleiben. Dieser Moment, wenn der Tag nur damit beginnt, dass am Morgen ein Apfel ins taufeuchte Gras fällt. Und dass man sich selbst dabei beobachtet, wie man buchstäblich der Stille lauscht: Es ist Oktober. Das melancholische Hi-hah der Kraniche fehlt, ebenso das Dauergeschwätz der Gänse. Dann bricht plötzlich etwas riesiges Rotes durch den Nussbaum. Ein aufgeplustertes Eichhorn. Was die magere Walnussernte in diesem Jahr erklärt.

Tage, an denen man nichts anderes tut, als zuzuschauen

Wie soll man die Größe dieser Tage beschreiben, die nur daraus bestehen, dass die Sonne den Garten, die Wege, den Wald und die Welt in wechselndes Licht taucht? Tage, an denen man nichts anderes tut, als zuzuschauen? Zum Beispiel den Pilzen. Letztes Jahr gab es ja diese Steinpilzschwemme, selbst in den sozialen Netzwerken wucherten sie einem bergeweise entgegen. Dieses J...

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