Komischer Vogel: Farbenprächtiger Patient stellt Tierklinik vor Rätsel

Diese Silbermöwe kam in völlig unerwarteter Farbgebung bei den Tierrettern an. (Foto Tiggywinkles)
Diese Silbermöwe kam in völlig unerwarteter Farbgebung bei den Tierrettern an. (Foto Tiggywinkles)

So was passiert nicht alle Tage. In England wurde ein verletzter Vogel in ein Tierkrankenhaus gebracht. Seine seltsame Farbe stellte jeden dort vor ein großes Rätsel.

Die Helfer in Tiggywinkles Wildlife Hospital staunten nicht schlecht, als bei ihnen plötzlich ein knall-oranger Vogel in der Haustür stand. „Das ist einer der seltsamsten Fälle, die wir seit langer Zeit gesehen haben,“ schrieb das Tierkrankenhaus auf seiner Facebookseite. Das flugunfähige Tier war von Mitgliedern des Tierschutzvereins am Straßenrand der A41 im englischen Buckhamshire gesichtet worden. Diese wussten nicht, was sie da vor sich hatten und meldeten sich bei der Notfall-Hotline, mit der Ansage, dass sie einen großen, orangenen Vogel zu Tiggywinkles bringen würden. „Nach dem Anruf hatten wir keine Ahnung was wir erwarten sollten – aber das hier hätten wir nie erraten.“

Möwe á la Curry

Denn tatsächlich handelte es sich nicht um einen Exoten, sondern eine heimische Mwe. Nachdem der seltsame Vogel untersucht worden war, kamen die Tierärzte dem Geheimnis der Farbe auf den Grund. Die Silbermöwe war von Schnabel bis Fuß mit Curry oder Kurkuma-Pulver bedeckt. Das Pulver war auch zwischen den Federn zu finden, weshalb die Möwe flugunfähig war. „Wir haben keine Ahnung, wie sie sich in diese missliche Lage gebracht hat,“ schrieb Tiggywinkles in dem Post. „Aber abgesehen von der strahlenden Farbe und dem beißenden Geruch war die Möwe gesund.“

Silbermöwen heißen mit ihrem wissenschaftlichem Namen „Larus Argentatus“. Die Tiere sind in Europa weit verbreitet, sie gehören zu den größten Möwenarten und können bei einer Körpergröße von 55 bis 67 Zentimetern Flügelspannweiten von über anderthalb Metern erreichen. Nur orange werden sie normalerweise nicht. Das Team badetet und wusch den Neuankömmling gründlich, nicht ohne dabei in Currywasser geduscht zu werden, aber schließlich ließ die Möwe die Waschaktion über sich ergehen. Danach bekam sie vom Helferteam mit typisch britischem Humor den Namen Vinny verpasst, benannt nach de, beliebten Vindaloo Curry.

Tiggywinkles gibt es bereits seit 1978 und es ist nach eigenen Angaben das „erste und am meisten beschäftigte“ Wildtier-Lehrkrankenhaus. Mehr als 10.000 verletzte wilde Tiere werden dort jährlich behandelt. Von winzigen Fledermäusen bis zu ausgewachsenen Hirschen landen alle möglichen Tiere bei den Pflegern und Tierärzten. Dazu können in einem Besucherzentrum die permanenten Tierpatienten besucht werden und die tägliche Arbeit des Zentrum studiert werden.

Vinny jedenfalls sah nach der Behandlung schon wieder ganz wie er selbst aus, der grimmige Gesichtsausdruck auf den Fotos ist seiner Art zu Eigen und hat nichts mit dem ungewohnten Bad zu tun. Die Helfer gehen davon aus, dass sie ihn schon bald wieder in seinen natürlichen Lebensraum auswildern können.