Kommentar: Berlin muss mehr für bezahlbare Mieten tun

Die Mieten steigen in Berlin immer weiter (Archiv)

Berlin. Die Immobilienexperten haben sich geirrt: Die Mietsteigerungen der vergangenen Jahre sind keine "Nachholeffekte", also lediglich Korrekturen des historisch bedingt niedrigen Mietniveaus in der Hauptstadt. Statt auf nunmehr hohem Niveau zu stagnieren, wie vorausgesagt, sind die Mieten in den vergangenen zwölf Monaten sogar noch deutlich schneller gestiegen als im Jahr 2016. Nun also müssen Wohnungssuchende in Berlin mit einer Durchschnittsmiete um die zehn Euro rechnen – wenn sie überhaupt eine Wohnung ergattern können.

Das sind jedoch Mieten, die sich die meisten Berliner kaum mehr leisten können. Doch nicht nur Wohnungssuchende müssen sich Sorgen machen, denn die hohen Angebotsmieten von heute sind die Bestandsmieten von morgen. Der aktuelle Mietspiegel weist einen Mittelwert von 6,39 Euro je Qua­dratmeter Kaltmiete aus. Eine Differenz von mehr als drei Euro zwischen Angebots- und Bestandsmieten lässt befürchten, dass Vermieter bald eine satte Anpassung vornehmen werden.

Den interaktiven Mietenatlas der Berliner Morgenpost finden Sie HIER

Was also tun? Aus den teuren Gegenden wegziehen und pendeln? Auch das dürfte, zumindest im gut erschlossenen Speckgürtel, keine Lösung sein. Potsdamer und Kleinmachnower Mieter etwa mussten schon im Vorjahr mehr zahlen als die Berliner. Gerade weil der Einzelne also wenig tun kann, ist die Politik gefragt. Alle Instrumente, die das Land Berlin bereits ergriffen hat, etwa die Ausweitung von Milieuschutzgebieten oder die Anw...

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