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Kommentar: Der Boom der Berliner Wirtschaft hat eine Schattenseite

In Berlin werden zu wenige neue Wohnungen gebaut (Archiv)

Berlin wächst, und mit der Stadt wächst die Wirtschaft. Dienstleistungsbranche, Handwerk, Industrie und zuvorderst das Baugewerbe schauen so optimistisch in die Zukunft wie kaum einmal seit der Wiedervereinigung. Die Auftragslage ist üppig, die Umsätze steigen.

Das ist gut so, und es ist eine Nachricht, die dieser von den Wirtschaftsboom-Bundesländern im Süden oft gering geschätzten Metropole wohl tut. Die Freude über Rekordwerte von 94-prozentiger Zufriedenheit in der Wirtschaft kann selbst das stille Wissen nicht schmälern, dass angesichts ebenfalls rekordverdächtig niedriger Zinsen die Wachstumsspirale nicht endlos sein wird. Schwerer wiegt da schon die Klage vieler Unternehmen, dass sie ihre Produktion noch steigern könnten, wenn sie die nötigen Mitarbeiter fänden. Auf dem Berliner Fachkräftemarkt herrscht Ebbe, und – schlimmer noch – nicht nur hierzulande. Dazu kommt, dass Berlin im bundesweiten Vergleich des schulischen Bildungsniveaus regelmäßig deutlich unterdurchschnittlich abschneidet und damit die vorhandenen Nachwuchspotenziale weiter schmälert.

Für Bewerber auf dem Arbeitsmarkt hat das natürlich auch Vorteile. Je größer die Konkurrenz unter den Unternehmen um jede qualifizierte Kraft, desto besser die Verhandlungsposition des Umworbenen. Wenn im Ringen um Gastronomiepersonal im Neuköllner Hotel Estrel bereits eine reguläre Fünf-Tage-Woche eingeführt wird und es auch finanzielle Aufschläge gibt, hat das Vorbildwirkung, um dem Imageverlust mancher Berufe entgegenzuwi...

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