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Kommentar: Das Gefühl der permanenten Bedrohung gefährdet die Demokratie

Unser Autor ist verwundert über die neue Lust, der Demokratie den Stecker zu ziehen.

Die Computer sind wieder hochgefahren, und der Datenfluss ergießt sich in gewohnter Geschwindigkeit. Hier schnell noch ein Bestellhäkchen gesetzt und bei Wikipedia eine Portion Wahrheit eingeholt. Ist ja alles noch einmal gut gegangen. Der Großangriff auf die Router unseres begrenzten Vertrauens konnte weitgehend abgewehrt werden. Die Telekom gibt sich besorgt, aber auch erleichtert. Der spektakuläre Cyberangriff erscheint im Nachhinein wie eine raffiniert eingefädelte Werbemaßnahme zur Verbesserung der heimischen Datensicherheit. Wer gut aufpasst, dem wird schon nichts passieren. Öfter mal das Passwort wechseln und im Ernstfall kurzerhand den Stecker ziehen. So bleibt man auf der sicheren Seite. Oder etwa nicht? Gefühl permanenter Bedrohung Der hemdsärmelige Umgan1g des Weltkonzerns mit dem digitalen GAU verweist nur noch intensiver darauf, dass es in dem digitalen Leben, in das wir uns alle mehr oder weniger vollständig hineinbegeben haben, weder Gewissheiten noch eine verlässlich funktionierende Verkehrsordnung gibt. Ein Hacker-Großangriff auf die Kunden der Telekom hat mutmaßlich stattgefunden, aber Urheber und Motive desselben bleiben im Dunkeln. Dabei bestätigt der digitale Zwischenfall doch nur das Grundgefühl einer permanenten Bedrohungslage. Die gesellschaftliche Normalität hat sich verflüchtigt, und das unablässig alarmierende Krisenbewusstsein taumelt zwischen Terrorgefahr und der Wiederkehr der Finanzkrise und verschafft sich allenfalls im Moment des Aufspielens von neuer Sicherheitssoftware das gute Gefühl, etwas für das digitale Wohlergehen getan zu...Lesen Sie den ganzen Artikel bei berliner-zeitung