Kommentar: Giffey soll Müller ablösen - Die richtige Entscheidung

Berlin. Es ist schneller gegangen als gedacht: Am Dienstagabend, also noch im ersten Monat dieses neuen Jahres 2020, hat sich die Berliner SPD-Spitze darauf verständigt, dass Franziska Giffey, die Bundesfamilienministerin und ehemalige Neuköllner Bezirksbürgermeisterin, neue Landeschefin der Berliner SPD werden soll. Und im kommenden Jahr soll sie dann auch Spitzenkandidatin für die Abgeordnetenhauswahl im Herbst 2021 werden – auch wenn das im Moment noch niemand öffentlich sagt. Die 41-Jährige löst also Michael Müller gleich in zwei Positionen ab – an der Parteispitze und später dann auch als Spitzenkandidatin. Und wenn alles für die SPD gut läuft, im Jahr 2021 auch im Roten Rathaus. Es ist die richtige Entscheidung.

Der Wechsel ist in mehrerer Hinsicht bemerkenswert. Zum einen ist es der Berliner SPD gelungen, den Machtwechsel ohne zu lange Diskussionen und Spekulationen oder gar interne Grabenkämpfe zu vollziehen. Mit Michael Müller war die Partei seit Langem unzufrieden, bei seiner Wiederwahl zum Parteichef im Jahr 2018 erhielt er gerade mal 64,9 Prozent der Stimmen. Auch als Regierender Bürgermeister kam Müller bei den Berlinern immer weniger an – zu blass, zu uninspiriert, zu wenig ein Macher. Kaum jemand, der noch für den Regierenden Bürgermeister in die Bresche sprang oder gar seine persönlichen Vorhaben – wie etwa das solidarische Grundeinkommen – verteidigte. In den Umfragen rutschte die Berliner SPD schon vor Monaten hinter die Grünen, die CDU und die Linken zurück.

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