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Kommentar: Rosinenpickerei zu Lasten der Air-Berlin-Mitarbeiter

Die Politik hat jetzt die Aufgabe, alle Beteiligte rasch auf ihre soziale Verantwortung hinzuweisen, meint Thomas Fülling.

Bei den Mitarbeitern von Air Berlin wächst die Wut, aber auch die Verzweiflung. Jahrelang haben sie sich mit großem Einsatz gegen das Ende ihrer Fluggesellschaft gestemmt. Da wurde Lohnverzicht geübt, Sonderschichten etwa bei der Gepäckabfertigung wurden geschoben. Es half alles nichts, den Absturz von Air Berlin konnten sie nicht abwenden.

Was viele Air-Berliner jetzt aber besonders wütend macht, ist die Art und Weise der Abwicklung der insolventen Fluggesellschaft. Da stellt der Bund immerhin 150 Millionen Euro bereit, um ein Grounding, also das sofortige Ende der Airline zu verhindern. Zunächst hieß es, der Flugbetrieb können damit bis in den November aufrechterhalten werden. Nun landet aber bereits am 27. Oktober die letzte Maschine mit Air-Berlin-Code.

Die Lufthansa wird einen Großteil der noch verbliebenen Flugzeuge und der wertvollen Start- und Landerechte der Air Berlin etwa in Tegel oder Düsseldorf übernehmen, doch nicht einmal halbwegs im gleichen Umfang auch Mitarbeiter. Gewerkschafter befürchten, dass 7000 der gut 8000 Beschäftigten von Air Berlin am Monatsende ihre Kündigung erhalten.

Bei der Jobmesse in der vergangenen Woche soll die Lufthansa-Tochter Eurowings den rund 750 Flugbegleitern, die Air Berlin in der Hauptstadt stationiert hat, gerade einmal 30 Stellen angeboten haben. Das ist weit entfernt von den bis zu 3000 Jobs, die Lufthansa-Chef Carsten Spohr vor wenigen Tagen den Air-Berlinern versprochen hat. Auch an einer Transfergesellschaft brauchen sich weder...

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