Kommentar zum Syrienkrieg: Ein Sieg über den IS wird islamischen Terror nicht beenden

Der IS hat an Faszination eingebüßt. Doch seine Ideologie ist nicht aus der Welt.

Im irakischen Mossul kesselt die von Bagdad befehligte Armee die Kämpfer des Islamischen Staates (IS) ein. Mit der Eroberung der Millionenstadt hatte der IS im Juni 2014 seinen Siegeszug begonnen. Im syrischen Rakka, das die IS-Führung zur Hauptstadt ihres Kalifats erklärte, läuft eine zweite, massive Offensive gegen die Extremisten. Auch wenn es noch Tage oder sogar Wochen dauert – drei Jahre nach ihrem überraschenden Auftauchen auf der politischen Bühne ist die Vertreibung des IS aus diesen und anderen Orten absehbar. An einem Tag in naher Zukunft wird vielleicht wieder ein US-Präsident breitbeinig an einem symbolträchtigen Platz – einem Kampfjet-Hangar oder Flugzeugträger – erscheinen, und einen triumphalen Sieg verkünden, werden in westlichen Hauptstädten Politiker von einem vernichtenden Schlag gegen den Terrorismus reden. Sie irren. Denn die IS-Kämpfer werden zwar aus ihren Hochburgen vertrieben, damit aber fangen vielleicht noch größere Probleme an. Jede ethnische, religiöse oder politische Gruppe, die derzeit mit Unterstützung der USA gegen den IS kämpft, also gleich ob kurdische Verbände oder jesidische Freiwillige, turkmenische oder sunnitische Konkurrenten, vom Iran unterstützte Milizen sowie die irakische und syrische Armee sinnen auf Rache und werden nicht unterscheiden, ob ein Mann mit Bart oder eine vollverschleierte Frau ein IS-Anhänger ist oder nicht. Das große Morden wird weitergehen, auch wenn dieses Mal die anderen die Opfer sind. IS-Führung bereitet sich auf militärische Niederlagen vor Der IS mag an Faszination eingebüßt haben. Doch seine Ideologie ist nicht...Lesen Sie den ganzen Artikel bei berliner-zeitung