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Kommentar: Verhandlungen mit Hausbesetzern sind der falsche Ansatz

In Berlin ist nicht der Leerstand das Problem, sondern der Neubau von Wohnungen, findet Gilbert Schomaker.

Berlin. Manchmal ist es schon politisch kurios, was in Berlin passiert. Da besetzen mehrere Dutzend Aktivisten leerstehende Häuser. Und der Geschäftsführer einer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft beginnt sogleich ernsthafte Verhandlungen mit den Besetzern. Für 6,50 Euro den Quadratmeter wollte Ingo Malter, Chef der Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land, den Aktivisten Wohnraum in Selbstverwaltung zur Verfügung stellen.

Wieso eigentlich? Haben Hausbesetzer mehr Rechte als eine alleinstehende Mutter oder eine Frisörin mit einem geringen Einkommen, die auch Wohnungen – allerdings regulär – auf dem schwierigen Berliner Wohnungsmarkt suchen? Das Zeichen vom Pfingstwochenende ist doch verheerend: Wenn du Gesetze in Berlin brichst und so eine Wohnung bekommen willst, dann redet der Geschäftsführer einer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft direkt mit dir. Dass am Ende das Haus in der Bornsdorfer Straße in Neukölln doch geräumt wurde, macht das anfängliche Fehlverhalten nicht besser.

Es ist eine falsche Mentalität, die sich in Teilen der Stadt und auch in Teilen des Senats immer wieder bemerkbar macht. In der Linkspartei und auch bei den Grünen gibt es Sympathien für Hausbesetzer. Sie stammen teilweise aus den 80er- und den Nachwendejahren. Aus diesem Kampf resultiert ein Stück weit die politische DNA der heutigen Koalitionsmitglieder. In Teilen der Linken werden auch heute Hausbesetzungen als "legitimes Mittel" gegen die Wohnungsnot angesehen. Äußerungen wie die der Linken-Abgeordneten ...

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