Kommentar zum Weggang von Franz-Josef Höing: Mit Leidenschaft für die Stadt

Es geht ein leidenschaftlicher Stadtplaner, der auch in der Kritik stand.

Wenn es um gute Architektur ging, um gelungene Stadtgestaltung und kluge Raumplanung, dann kam er ins Schwärmen: Franz-Josef Höing ging es stets vorrangig darum, das gebaute Bild der Stadt zu verbessern. Dafür kämpfte er mit Leidenschaft, dafür warb er mit großem persönlichem Engagement bei Politikern und Bürgern – und die Ergebnisse können sich sehen lassen. Der Rheinboulevard ist ein Hauptgewinn für die Stadt, die Pläne für die Umgestaltung von Deutzer und Mülheimer Hafen sind vielversprechend, die erste Etappe der neuen Domumgebung ist ein Riesenschritt in die richtige Richtung. Dabei suchte er stets den Dialog mit den Bürgern, setzte auf neue, innovative Beteiligungsverfahren und lenkte mit der Vortragsreihe „Kölner Perspektiven“ den Blick auch auf andere Großstädte. Das alles lag Höing – der nun in Hamburg einen hochattraktiven Spitzenjob vom fachlich weitgehend auf seiner Wellenlänge liegenden Vorgänger Jörn Walter übernimmt – am Herzen, hier investierte er seine Zeit. Die Problemzonen kamen zu kurz Die Problemzonen seines Dezernats kamen dabei, so hatte es den Anschein, häufig zu kurz: Die Verkehrsplanung etwa, der es bis heute nur mit Mühe gelingt, die unzähligen Baustellen an Straßen, Brücken, Tunneln und Ampeln in den Griff zu kriegen. Auch auf innovative Ansätze aus dem Baudezernat, um die immer dringender werdende Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum auch nur ansatzweise zu befriedigen, wartete man vergeblich. Und beim Opernhaus, der fatalsten Baustelle der Stadt, übernahm Franz-Josef Höing trotz führender Rolle im Organigramm wie alle Beteiligten bis heute keine echte Verantwortung für das Debakel. Dabei spielt die zu seinem Dezernat gehörende Gebäudewirtschaft nicht nur hier die zentrale Rolle, sondern bestätigt ihren schlechten Ruf an allen denkbaren Stellen, etwa bei den so dringend erforderlichen, aber maximal im Schneckentempo voranschreitenden Schulneubauten und -sanierungen. Eine frühe und konsequente Neuaufstellung dieses Bereichs durch Höing hätte der Stadt manche Pleite erspart. Köln kann es nicht – dieser Ruf, ob zutreffend oder nicht, macht die Suche nach einem Nachfolger nicht einfacher. Auch wenn der Job seit der lange überfälligen Ausgliederung des Verkehrsbereichs in ein eigenes Dezernat etwas überschaubarer geworden ist, dürfte die Reihe der Bewerber schon angesichts der schieren Zahl unbewältigter Probleme sehr überschaubar sein....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta