Kommentar zur Wirtschaftspolitik: Angela Merkel – Dauerkanzlerin im Daueraufschwung

Die Kanzlerin und ihre Regierung hätten die günstigen Umstände besser nutzen sollen.

Weit muss man in der bundesdeutschen Geschichte zurückgehen, um einen Kanzler mit ähnlichem wirtschaftlichem Erfolg wie Angela Merkel (CDU) zu finden. Konrad Adenauer, Kanzler des westdeutschen Wirtschaftswunders, war der letzte, der mit einem so langandauernden Aufschwung regierte. Einen kurzen Boom erlebten auch andere. Aber das Besondere am Aufschwung in der Ära Merkel ist seine Hartnäckigkeit. Ohne spektakuläre Ausschläge, dafür stetig und beharrlich, solide und verlässlich, fast unerschütterlich geht es aufwärts. Man könnte meinen, dieser spezielle Aufschwung trage die Charakterzüge Merkels. Aber das wäre zu viel der Ehre für eine Staatsfrau im Glück. Denn Merkels wirtschaftspolitische Bilanz ist alles, nur nicht glänzend. Merkel lebt gnadenlosen Pragmatismus vor Eine erkennbare wirtschaftspolitische Position hatte Merkel vor langer Zeit als Oppositionsführerin. Getrieben vom Zeitgeist, setzte sie sich für massive Steuersenkungen und eine Liberalisierung der Arbeitsmärkte ein. Als sie damit bei den Wählern auflief, schaltete sie um auf gnadenlosen Pragmatismus. Der hat Vorteile. Mit Merkel an der Spitze geht Deutschland drängende Probleme nüchtern und sachorientiert an. Aber zu Merkels Pragmatismus gehört auch der Verzicht, zu gestalten und mehr zu tun, als es die Pflicht gerade erfordert. Zum Pragmatismus gehört die Bereitschaft,...Lesen Sie den ganzen Artikel bei berliner-zeitung