Kommentar: Dem Wolf Einhalt gebieten - aber wie?

Müssen die 500 Wölfe in ganz Deutschland tatsächlich schon jetzt durch Abschussquoten reguliert werden? Gudrun Mallwitz kommentiert.

Eine Abschussquote für Wölfe – Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) fordert damit nichts Ungeheuerliches, sondern etwas, was es in anderen Ländern bereits gibt. In Schweden, Finnland und Norwegen, aber auch in Rumänien, wo der Wolf seit Jahrhunderten heimisch ist, darf er begrenzt nach Regeln bejagt werden – damit er sich nicht ungehindert ausbreiten kann.

Bei uns war dies bislang undenkbar. Seit sich die Wölfe etwa auch in Brandenburg vor mehr als einem Jahrzehnt wieder angesiedelt haben, begleitete die SPD-geführte Landesregierung dies positiv. Die Naturschützer feierten jedes neue Wolfsrudel. Längst aber ist die Stimmung umgeschlagen: Bauern und Schäfer halten aus wachsendem Protest nächtliche Wolfswachen, sie fürchten um ihre Kälber und Schafe, von denen immer mehr hungrigen Wölfen zum Opfer fallen. Etwa 22 Rudel soll es inzwischen in Brandenburg geben, geschätzt 200 Tiere. So viel wie in keinem anderen Bundesland. Nicht nur die Bauern, auch Spaziergänger und Dorfbewohner sorgen sich.

Was der Bundesagrarminister vorschlägt, hört sich nach Wahlkampf an

Brandenburg hat daher in diesem Frühjahr den Entwurf einer Wolfsverordnung vorgelegt. Darin will Agrarminister Jörg Vogelsänger (SPD) den Umgang mit "Problemwölfen" regeln. So soll der Wolf geschossen werden dürfen, wenn er wiederholt in Siedlungen eindringt, sich aggressiv Menschen nähert oder wiederholt geschützte Weide- und Nutztiere reißt. Das ist ein richtiger Schritt. Es ist auch hilfreich, den Blick in wolfserfahr...

Lesen Sie hier weiter!