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Kommt die Formel 1 nach Berlin?

Formel-1-Boss Chase Carey kann sich ein Stadtrennen in Berlin vorstellen

Formel-1-Autos rasen durch die Straßen von Berlin, Sebastian Vettel überholt Lewis Hamilton auf Höhe des Brandenburger Tors. Dieses oder zumindest ein ähnliches Szenario könnte sich Formel-1-Vorsitzende Chase Carey für die Zukunft des Deutschland-Grand-Prix vorstellen.

Die neuen Formel-1-Besitzer von Liberty Media sind bekanntlich große Verfechter von Rennen durch Metropolen. "Wir sind offen für ein Straßenrennen durch Berlin. Wenn die Berliner das wollen, können wir gerne Gespräche führen", sagte Carey der Bild.

Erfahrungen mit Formel-E

Wie es mit den Formel-1-Rennen in Deutschland weitergeht, steht nach dem Aus von Hockenheim nach diesem Jahr noch nicht fest. "Wir wollen die Traditionsrennen im Kalender behalten", betont Carey aber: "Deutschland mit seiner großartigen Tradition in der Automobilindustrie ist wichtig für uns."

Ob allerdings Berlin für den Formel-1-Zirkus infrage kommt, ist unwahrscheinlich. Zwar fuhr 2016 die Formel-E um den Alexanderplatz um die Wette, doch es gab Schwierigkeiten mit den Behörden. Deswegen zog die Rennserie auf den stillgelegten Flughafen Tempelhof um.

Ein Vorstoß von AfD-Politiker Frank Scholtysek im Berliner Senat bezüglich der Formel 1 in der Hauptstadt bekam eine deutliche Abfuhr. "Die Machbarkeit eines Formel-1-Rennens in Berlin wird vor dem Hintergrund des Lärm- und Umweltschutzes vom Senat als nicht realisierbar eingeschätzt", sagte SPD-Politikerin Sabine Smentek, Senatsverwaltung für Inneres und Sport, laut Potsdamer Neue Nachrichten.

Berlins Straßen zu schlecht

Sie ergänzte: "Im Senat von Berlin gibt es keine Absichten oder Anstrengungen, dass Berlin zu einer Automotorsportstadt mit Formel-1-Rennen wird. Ausnahme ist hier die Formel-E-Meisterschaft." Die Elektro-Autos lassen sich mit dem Lärm- und Umweltschutz besser vereinbaren.

Ex-Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg hatte Berlins Tauglichkeit für Motorsport in einem Formel-E-Wagen zuletzt getestet. Dabei fuhr Rosberg auch am Berliner Reichstag und am Brandenburger Tor vorbei.

SPD-Politikerin Smentek hält die Berliner Straßen aber für ungeeignet, um Formel-1-Rennen auszutragen. "Es steht kein öffentliches Straßenland zur Verfügung, welches den heutigen technischen Anforderungen der Formel 1 und deren Sicherheitsanforderungen entspricht", so Smentek.