Kommunizierten die Terroristen von Paris etwa mithilfe einer Spielekonsole?

Für Geheimdienste sind Spielekonsolen wie die PlayStation 4 nur sehr schwer zu knacken.

Nach den Attentaten in Paris am 13. November stellt sich vielerorts die Frage: Wie ist es den Terroristen gelungen, einen solch blutigen Plan auszuarbeiten, ohne vom Geheimdienst entdeckt zu werden? Um unter anderem darauf eine Antwort zu finden, wurden am Montag mehrere Häuser in Belgien durchsucht. Laut "Forbes" soll dabei eine PlayStation 4 sichergestellt worden sein. Ein Hinweis darauf, wie die Terroristen ihr Vorhaben planten?

Laut "Stern" hatte sich der belgische Innenminister Jan Jambon diesbezüglich kürzlich geäußert. Demnach wies er daraufhin, dass Spielekonsolen, wie etwa die PlayStation 4, nahezu unmöglich seien, überprüft zu werden. "Es ist sehr, sehr kompliziert für uns – nicht nur für belgische Behörden, sondern weltweit – die Verschlüsselung einer PlayStation 4 zu knacken", wird Jambon bei einem Auftritt wenige Tage vor dem Attentat in Paris zitiert. Egal, ob mithilfe von Text- und Sprachnachrichten oder direkt in Spielen – eine Abhörung von Außerhalb sei schier unmöglich.

Wie "Forbes" weiter schreibt, würden Terroristen zum Beispiel im "Super Mario Maker" (für WiiU) aus Münzen Worte oder Symbole formen, andere schreiben im Shooter "Call of Duty" Nachrichten an die Wand, um so Mittäter zu informieren. "Handlungen innerhalb der PlayStation 4 sind wesentlich schwieriger nachzuverfolgen, als bei WhatsApp", mahnte Jan Jambon. Timothy Murphy, ein ehemaliger FBI-Vize, sprach laut US-Sender CBS diesbezüglich von einem "enormen blinden Fleck der Geheimdienste bei den Ermittlungen".

Es ist also kein leichtes Unterfangen, terroristische Aktivitäten im Netz aufzuspüren. Daran erinnerte auch 2013 Edward Snowden, nachdem dieser Dokumente veröffentlicht hatte, die bewiesen, dass sowohl die NSA als auch die CIA Personal besitzt, dass den ganzen Tag nichts anderes tut, als sich in Spiele wie "World of Warcraft" und Co. einzuklinken und nach eindeutigen terroristischen Hinweisen zu suchen.

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